Erfurt Immer weniger nicht ehelich geborene Kinder in Thüringen
Der Anteil nicht ehelich geborener Kinder ist in Thüringen im neunten Jahr in Folge gesunken. "Dieser langfristige Trend ist in allen kreisfreien Städten und Landkreisen Thüringens in den letzten Jahrzehnten zu beobachten - wenn auch auf teils sehr unterschiedlichem Niveau", teilte das Thüringer Landesamt für Statistik am Mittwoch in Erfurt mit.
Demnach lag der Anteil der nicht ehelich Lebendgeborenen in Thüringen im Jahr 2020 bei 54 Prozent. Während sie in den ersten zwei Jahrzehnten nach der Wiedervereinigung angestiegen war, schrumpfte die Zahl den Statistikern zufolge seit 2012 kontinuierlich, als sie mit 61 Prozent ihren vorerst höchsten Wert erreichte.
Im Jahr 2020 kamen in Thüringen rund 16.000 Kinder zur Welt. Trotz des Rückgangs sind die Eltern bei der Mehrheit der Neugeborenen zum Zeitpunkt der Geburt weiterhin nicht miteinander verheiratet gewesen. Den höchsten Anteil nicht ehelich Geborener verzeichnete die kreisfreie Stadt Gera mit 62,5 Prozent, gefolgt vom Kyffhäuserkreis (61,8 Prozent) und dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (61,1 Prozent).
Wie schon in der Vergangenheit hob sich der katholisch geprägte Landkreis Eichsfeld davon sichtbar ab. 2020 betrug der Anteil nicht ehelich Geborener hier 40,4 Prozent und lag damit nach wie vor auch deutlich unter den Werten der kreisfreien Stadt Jena (49 Prozent) und dem Wartburgkreis (49,3 Prozent) - den beiden einzigen anderen Kreisen, in denen mehr als die Hälfte der Neugeborenen im Jahr 2020 miteinander verheiratete Eltern hatte.