t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalErfurt

Ramelow sagt Hilfe nach Überflutungen zu


Erfurt
Ramelow sagt Hilfe nach Überflutungen zu

Von dpa
07.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Bodo RamelowVergrößern des Bildes
Bodo Ramelow (Die Linke) spricht zu Landwirten. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Nachdem an mehreren Orten in Thüringen am Wochenende Unwetter immense Schäden verursacht haben, sind die Aufräumarbeiten weiter in vollem Gange. In Mosbach, einem kleinen Ortsteil von Wutha-Farnroda im Wartburgkreis, "putzen die Leute immer noch wie wild", sagte eine Sprecherin des Wartburgkreises am Dienstag. Garagen würden in dem Ort nahe Eisenach ausgefegt, Habseligkeiten zusammengesammelt. Gleichzeitig würden Kanäle gereinigt und "riesige Löcher in den Straßen" sporadisch ausgebessert. Der Ort mit rund 1300 Einwohnern sei aktuell gesperrt und nur für Anlieger frei zugänglich.

Nachdem Mosbach bereits am Freitagabend wortwörtlich geflutet worden war, habe der Ort mit einem regelrechten Strom von "Gaffern" und deren Fahrzeugen zu kämpfen gehabt, sagte die Sprecherin. Es gebe aber auch Lichtblicke: Die gesamte Gemeinde sowie helfende Hände, etwa aus Eisenach, arbeiteten pausenlos daran, Schäden zu beseitigen.

Die Thüringer Landesregierung will besonders betroffene Kommunen, wie etwa Morsbach oder auch Gierstädt im Landkreis Gotha, beim Wiederaufbau nach dem Unwetter vom Wochenende unterstützen. "Wir werden den Gemeinden beistehen, die Infrastruktur möglichst schnell wieder in Ordnung zu bringen", sagte Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) am Montag. Die Wasserschäden vom Wochenende sollen in einem gesonderten Tagesordnungspunkt am Dienstag im Kabinett thematisiert werden.

Mithilfe einer ersten Analyse der Schäden an Straßen, Entwässerungsanlagen oder auch Grabenanlagen solle ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. Dann wolle man sich "umgehend um die Schäden kümmern", so Ramelow. Neben der direkten Unterstützung müsse aber auch eine langfristige Planung erarbeitet werden. Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) will nach den Starkregen-Ereignissen des Wochenendes am Dienstag in Wutha-Farnroda mit dem Bürgermeister ebenso die Schäden erfassen wie mögliche Vorsorgemaßnahmen gegen zunehmende Extremwetterereignisse besprechen.

"Wir haben solche Schäden in den letzten Jahren mehrfach gehabt", sagte Ramelow. Jedes Mal werde deutlicher, dass Hochwasser heute wesentlich öfter eintreten. Darauf müsse man sich in Thüringen vorbereiten - private Hauseigentümer mithilfe von Versicherungen ebenso wie Kommunen und die Landesregierung durch sogenannte Wasservermeidungsstrategien. Dazu zähle etwa, Gräben auszubauen oder Büsche um Siedlungsbereiche zu pflanzen.

Noch bis zum Wochenende kann es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) - voraussichtlich im Werratal und in Westthüringen - zu weiteren starken Gewittern verbunden mit Starkregen kommen. "Das wird sich wahrscheinlich erst so richtig beruhigen, wenn der Donnerstag vorbei ist", sagte einer der Wetterexperten in Leipzig. An sich handele es sich um Sommergewitter, "nichts außergewöhnliches". Besonders sei, dass die Gewitterzellen sich durch mangelnden Wind dort abregnen, wo sie entstehen.

So habe eine Messstelle, deren Werte dem DWD zur Verfügung stehen, etwa für die Gemeinde Göschitz im thüringischen Saale-Orla-Kreis am Samstag 47 Liter Niederschlag pro Quadratmeter am Tag verzeichnet. Damit sei Göschitz der Niederschlags-Spitzenreiter am Samstag gewesen. Die Niederschlagsmessstelle am Erfurter Flughafen hingegen habe lediglich 15 Liter dokumentiert, die Messstation nahe der Stadt Ilm im Ilm-Kreis gerade einmal 2 Liter.

"Ich bin froh, dass wir im Ilm-Kreis recht glimpflich durch die Unwetter gekommen sind", sagte Landrätin Petra Enders. Trotzdem hatten die starken Regenfälle am vergangenen Wochenende auch im Ilm-Kreis zahlreiche Einsätze notwendig gemacht. Keller standen unter Wasser, Straßenabflüsse wurden verstopft. Laut Landratsamt waren gleich mehrere Feuerwehren im Einsatz.

In Mosbach hofft man, dass weitere Güsse ausblieben, sagte die Sprecherin des Wartburgkreises. Bereits Samstag sei der Ort von weiteren Regenfällen verschont geblieben. Das müsse auch so bleiben, denn "noch mehr Wasser wäre verheerend - Morsbach rauscht".

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website