Weniger Elektroschrott Reparieren statt wegwerfen – Thüringen startet Förderprogramm
Das kaputte Handy reparieren lassen und die Hälfte der Kosten zurückbekommen? Das wird in Thüringen nun möglich. Mit einem Förderprogramm will der Freistaat für weniger Elektroschrott und mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Elektrogeräte reparieren statt wegwerfen – dazu will ein neues Förderprogramm des Umweltministeriums die Thüringer animieren. Gewährt werde ein "Reparaturbonus" beispielsweise für Waschmaschinen, Staubsauger oder Laptops. Das Programm werde zusammen mit der Verbraucherzentrale am 15. Juni gestartet, kündigte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) an. Sie sprach von einem bisher in Deutschland einmaligem Projekt, das für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit defekten Haushaltsgeräten oder Mobiltelefonen und damit weniger Elektroschrott sorgen solle.
Wer sein Elektrogerät reparieren lasse, solle die Hälfte der Kosten erstattet bekommen, so die Ministerin. In Anspruch genommen werden könnten bis zu 100 Euro pro Haushalt in diesem Jahr. "Wer sich gut um seine defekten Geräte kümmert, wird belohnt", äußerte Siegesmund. Ziel sei, Ressourcen zu schonen. Die staatliche Zuzahlung zu den Reparaturkosten könnte online in Anspruch genommen werden.
Deutsche erzeugen große Mengen Elektroschrott
Nach Angaben der Verbraucherzentrale wird das Antragsformular unter www.reparaturbonus-thueringen.de zu finden sein. Zusätzlich müsste die Reparaturrechnung und der Zahlungsnachweis hochgeladen werden. Auch ein Versand per Post an die Verbraucherzentrale sei möglich, die den Bonus in Höhe von 50 Prozent des Rechnungsbetrages überweise.
Laut Umweltministerium wächst die Menge an Elektroschrott pro Jahr um drei bis fünf Prozent. Deutschland habe 2019 mit 19,4 Kilogramm pro Einwohner eine weltweite Spitzenposition eingenommen.
- Nachrichtenagentur dpa