Erfurt Thüringer Landtag wendet sich gegen Antisemitismus
Vertreter der sechs im Thüringer Landtag vertretenen Parteien haben sich gegen jede Form des Antisemitismus ausgesprochen. Alle Fraktionen und Parteien müssten jedoch in ihren eigenen Reihen kritisch hinterfragen, ob sie Antisemiten eine Plattform böten, sagte die Grüne-Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling am Mittwoch im Parlament in Erfurt. Tatsache sei, dass Juden auch in Thüringen nicht so angstfrei leben könnten wie Nicht-Juden. Vertreter aller Fraktionen bekräftigten das Existenzrecht des Staates Israel.
Der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Benjamin-Immanuel Hoff (Linke), sagte, mit Verschwörungstheorien über "die Juden" wollten viele Menschen von ihren eigenen, gefühlten Machtlosigkeit ablenken. Das sei eine Haltung, "für die es keine konkrete Anwesenheit von Jüdinnen oder Juden bedarf". Für antisemitische Einstellungen brauche es nicht einmal Kenntnis des Judentums.