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Ärzte fordern Vorbereitung auf mögliche neue Pandemie


Erfurt
Ärzte fordern Vorbereitung auf mögliche neue Pandemie

Von dpa
02.06.2021Lesedauer: 2 Min.
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Ein Stethoskop hängt um den Hals eines Arztes. (Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild/dpa-bilder)

Hamstern für schlechte Zeiten: Thüringens Ärzte pochen auf eine stärkere Bevorratung mit Schutzausstattung, Medikamenten und Ähnlichem für eine mögliche nächste Pandemie. "Vorbereitet sein, heißt Vorratswirtschaft treffen", sagte die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Annette Rommel, am Mittwoch in Erfurt am Rande eines medizinischen Weiterbildungskongresses. In den vergangenen Jahren sei die Notwendigkeit zur Vorratshaltung zu stark aus dem Blickfeld geraten.

Ähnlich äußerte sich auch die Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, Gundula Werner. Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass ein Mangel etwa an medizinischer Schutzausrüstung am Ende das Leben von Menschen gefährde. "Da appellieren wir, die Dinge in Zukunft anders zu regeln", sagte sie. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte erst vor wenigen Tagen beim Auftakt einer Tagung der Weltgesundheitsorganisation gewarnt: "Diese Pandemie ist noch nicht bewältigt - und sie wird auch nicht die letzte sein."

Der Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen der Leitenden Krankenhausärzte, Frank Lange, sagte, es müsse nun eine politische und gesellschaftliche Diskussion darüber geführt werden, ob zum Beispiel Isolierstationen und weitere Kapazitäten auf Intensivstationen in Reserve gehalten werden sollten - auch wenn klar sei, dass beides in einem Regelbetrieb außerhalb einer Pandemie meist nicht gebraucht werde. Wie Werner forderte Lange, dass den Krankenhäusern die Kosten für das Vorhalten solcher Kapazitäten erstattet werden müssten. Es müsse allen klar sein, dass die Vorbereitung auf eine weitere mögliche Pandemie Geld koste.

Gleichzeitig bescheinigten die Vertreter der Ärzteschaft den Medizinern im Freistaat, sie und die vorhandenen medizinischen Strukturen hätten sich auch in der Krise bewährt. Unstrittig sei aber, dass die Ärzte noch intensiver als bislang zusammenarbeiten müssten, argumentierte vor allem die Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Ellen Lundershausen.

Alltag sei, dass viele Mediziner so von ihrer vielen Arbeit getrieben würden, dass die Kommunikation untereinander oft zu kurz komme, sagte Lundershausen. Neben gesetzlichen Anforderungen führten teils auch finanzielle Interessen dazu, dass die Grenzen zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzte oft noch zu undurchlässig seien. Rommel erklärte dagegen, die sogenannte sektorübergreifende Versorgung - also die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten - funktioniere bereits sehr gut.

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