Bericht aus Erfurt Falsche Polizisten misshandeln Rechtsextremisten
In Erfurt sollen als Polizisten verkleidete Unbekannte die Wohnung eines Rechtsextremisten aufgebrochen und ihn schwer misshandelt haben – unter anderem wurde ihm ein Bein gebrochen, hieß es.
Brutaler Angriff auf einen bekannten Hooligan in Erfurt: Wie der MDR berichtet, ist ein von Polizei und Verfassungsschutz der rechtsextremen Fußballschläger-Szene zugeordneter Mann in seiner Wohnung überfallen worden. Dem Bericht zufolge sollen mehrere als Polizisten verkleidete Täter in den frühen Morgenstunden des Freitags seine Wohnungstür mit einer Ramme aufgebrochen haben.
Dann sollen sie den 25-Jährigen sowie auch seine Freundin gefesselt haben. Den Hooligan übergossen sie laut MDR mit Chlor, brachen ihm ein Bein. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung, die Ermittler gehen von vier bis fünf Tätern aus.
Ähnlicher Angriff Mitte März auf JN-Chef
Einen ähnlichen Angriff hatte es Mitte März im sächsischen Eilenburg gegeben. Damals war das Opfer der 30-jährige Bundesvorsitzende der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten (JN). Berichten zufolge drangen vermummte Täter in falschen Polizeiuniformen in seine Wohnung ein, zwangen ihn, sich auf den Boden zu legen, besprühten ihn mit Reizgas und zertrümmerten ihm mit einem Hammer beide Fußgelenke.
Die Staatsanwaltschaft prüft laut MDR jetzt einen möglichen Zusammenhang. Der Erfurter Hooligan, der aktuell in seiner Wohnung überfallen wurde, war dem Sender zufolge einer der Angreifer, die im Juli 2020 mehrere Jugendliche in einer Parkanlage vor der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt attackierten. Damals wurden mehrere Menschen verletzt, darunter auch drei Polizisten.
Außerdem soll der Erfurter Hooligan am Angriff auf den Leipziger Stadtteil Connewitz beteiligt gewesen sein, bei dem 2016 bis zu 300 Neonazis und Hooligans wahllos auf Menschen einschlugen, Autos und Geschäfte demolierten.
- MDR: "Erfurter Rechtsextremist in seiner Wohnung von falschen Polizisten schwer misshandelt"
- Polizei Erfurt: "Zeugen gesucht"
- Eigene Recherchen