Erfurt: Brief mit weißem Pulver – Büro von Linken-Abgeordneter versiegelt

Brief mit verdächtigem Pulver

Büro von Linken-Abgeordneter versiegelt

Großer Polizei- und Feuerwehreinsatz in Erfurt: Der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner wurde ein Brief mit verdächtigem Pulver ins Büro geschickt. Jetzt ist das Büro versiegelt.

Ein Brief mit weißem Pulver hat in Erfurt Großalarm ausgelöst. Spezialisten der Kriminalpolizei und des Thüringer Landeskriminalamtes rückten an, weil ein Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Die Linke) am Dienstagvormittag das Schreiben mit der möglicherweise gefährlichen Substanz geöffnet hatte.

Wie der MDR berichtet, wurde die Person, die mit dem Brief in Kontakt kam, in einem speziellen Duschzelt der Feuerwehr dekontaminiert. Das Büro Renners und die Linken-Landesgeschäftsstelle, die auf derselben Etage liegt, wurden vorsorglich geräumt.

Ersten Erkenntnissen zufolge war das Pulver wohl nicht gefährlich. Es soll jetzt aber vom Robert-Koch-Institut in Berlin genauer untersucht werden. Das Büro von Renner wurde bis auf Weiteres versiegelt. Der Thüringer Landesverband der Linken veröffentlichte bei Twitter eine Solidaritätsbekundung. "Alle gesund und munter", hieß es darin. "Volle Solidarität mit Martina Renner und allen anderen Empfängerinnen rechter Drohbriefe."

Wer den Brief mit dem Pulver schickte, ist noch unklar. Martina Renner war stellvertretende Vorsitzende im NSU-Untersuchungsausschuss Thüringens, 2013 zog sie 2013 in den Bundestag ein. Im Sommer 2020 erhielt Renner einen mit "NSU 2.0" unterzeichneten Drohbrief.

Die hessische SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser hatte am vergangenen Samstag ebenfalls einen Brief mit einem weißen Pulver erhalten. Dieser soll mit "NSU 2.0" unterschriebenen worden sein.