Verdacht der fahrlässigen Tötung Ermittler durchsuchen Pflegeheim und Privatwohnungen

Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen Mitarbeiter eines Pflegeheims. Ermittler durchsuchten die Einrichtung und mehrere private Wohnungen.
Wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz haben Ermittler in Weimar ein Pflegeheim sowie drei Privatwohnungen in Thüringen durchsucht. Ein Arzt hatte zuvor mutmaßliche Missstände und Verstöße in dem Pflegeheim bei der Stadt Weimar gemeldet, die daraufhin Anzeige erstattete, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt gegen verantwortliche Mitarbeiter des Heims wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, hieß es. Außerdem hatte sie mehrere Durchsuchungsbeschlüsse beantragt.
"Aufgrund der hohen Infizierten- und Sterblichkeitsrate von Bewohnern dieses Pflegeheims an oder mit dem Coronavirus war die Stadt Weimar verpflichtet, zu handeln", hieß es in der Mitteilung der Polizei.
Schutzmaßnahmen nicht eingehalten?
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft steht der Vorwurf im Raum, dass notwendige Infektionsschutzmaßnahmen nicht durchgängig eingehalten wurden, sich dann Bewohner mit dem Coronavirus infizierten und innerhalb kurzer Zeit viele Menschen starben.
Nötig sei unter anderem das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie die räumliche Trennung von Infizierten und Nicht-Infizierten gewesen. Dies soll nicht eingehalten worden sein, so der Vorwurf. Außerdem sollen Beschäftigte zur Arbeit aufgefordert worden sein, die selbst eine Quarantäne-Anordnung hatten.
- Nachrichtenagentur dpa