Beratung über weitere Maßnahmen Infektionswert in Thüringen reißt 200er-Marke

In Thüringen hat sich die Corona-Lage weiter verschärft: Am Wochenende liegt die Inzidenz bei über 200 – in manchen Regionen sogar noch weit darüber.
Die Zahl steigt und steigt und ein Rückgang ist nicht in Sicht: Thüringen hat laut Zahlen des Robert Koch-Instituts bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz die 200er-Schwelle überschritten. Insgesamt gab das Robert Koch-Institut am Samstag für den Freistaat 201 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an. Damit war der Kennwert für Thüringen unter den Bundesländern am höchsten. Am zweithöchsten fiel er in Sachsen mit 134 aus, bundesweit lag er bei knapp unter 100. Am Vortag betrug der Wert in Thüringen 187. Seit einiger Zeit steigt die Inzidenz im Freistaat immer weiter.
"Die Situation ist besorgniserregend, war aber vor dem Hintergrund der Entwicklung der vergangenen Tage erwartbar", sagte ein Regierungssprecher am Samstag. Das Kabinett werde sich am Dienstag treffen und vor dem Hintergrund der hohen Zahl und den Ergebnissen der Runde zwischen den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag über das weitere Vorgehen beraten.
Die vorhandenen Corona-Verordnungen für Thüringen blieben zunächst bestehen. Bei einzelnen Landkreisen brauche es möglicherweise eine weitere Betrachtung, so der Sprecher.
Einige Landkreise deutlich darüber
Besonders heftig ist etwa der Landkreis Greiz betroffen, wo am Mittwoch eine Ausgangssperre erlassen wurde, so dass Bewohner nur noch aus triftigem Grund das Haus verlassen dürfen. Dort wurden am Samstag rund 568 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tage festgestellt. Am Freitag lag der Wert bei rund 534. Auch der Wartburgkreis (347) und der Saale-Orla-Kreis (333) wiesen hohe Inzidenzen auf. Und auch der Landkreis Schmalkalden-Meiningen (299) und die Städte Gera (295) und Eisenach (275) bewegten sich auf die 300er-Marke zu.
Die Landkreise Greiz, Wartburgkreis, Saale-Orla-Kreis und Schmalkalden-Meiningen sollen nach Beratungen von Bund und Länder am Freitag jeweils 7.500 Impfdosen zusätzlich aus einem Sonderkontingent der Europäischen Union bekommen.
Bislang sind 3.187 Menschen in Thüringen gestorben, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wurde.
- Nachrichtenagentur dpa