Einschränkungen für Eltern Warnstreik in neun Erfurter Kindertagesstätten

Noch ein Streik in Erfurt: Nicht nur in der Stadtverwaltung und beim Erfurter Theater, sondern auch in neun Kitas wollen Beschäftigte ihre Arbeit niederlegen. Das bedeutet Einschränkungen für Eltern und Kinder.
Am Mittwoch müssen sich einige Eltern in Erfurt auf Einschränkungen einstellen. Dann werden neun Kindertagesstätten in der Landeshauptstadt bestreikt. In den beiden Kitas in der Bleichenstraße werden die Mitarbeiter ganztägig ihre Arbeit niederlegen. In mindestens sieben weiteren Einrichtungen, die sich in Trägerschaft der Landeshauptstadt befinden, kommt es wegen des Streiks zu Einschränkungen bei den Betreuungszeiten, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärte.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Thüringen (GEW) hat zum Warnstreik aufgerufen, um den Druck auf den Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vor der nächsten Tarifverhandlung am 22. und 23. Oktober zu erhöhen.
Die GEW fordert in der Tarifrunde 2020 für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine lineare Entgelderhöhung von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro bei 12-monatiger Laufzeit. Das lehnen die kommunalen Arbeitgeber ab.
Erfurts Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke bat Erfurter Eltern in einer Mitteilung um Verständnis: "Für die Eltern wird es ganz schwierig, eine Betreuung für ihre Kinder zu bekommen. Da ist Unmut programmiert. Den kann ich gut verstehen. Ich entschuldige mich bei allen berufstätigen Eltern für die Einschränkungen."
Sie habe jedoch auch Verständnis für die streikenden Tarifbeschäftigten. "Als Arbeitgeber werden wir deshalb keine Maßnahmen ergreifen, um den Warnstreik zu unterbinden. Das Streikrecht ist ein Grundrecht, das jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin jederzeit wahrnehmen können muss", so die Linken-Politikerin.
- Stadt Erfurt: Mitteilung vom 20. Oktober