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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dinslaken Mädchenleiche im Kanal – Jugendamt gerät ins Visier

Im Fall eines getöteten Mädchens aus Dinslaken ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Der Vorwurf: fahrlässige Tötung.
Neue Entwicklung im Fall eines toten Kindes aus Dinslaken: Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat der Dinslakener Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sie ein Verfahren gegen Mitarbeitende des Jugenddezernats eröffnet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung. Das hat die Stadt Dinslaken am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt gegeben.
Demnach werde gegen die besagten Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem Tod des dreijährigen Mädchens, das mutmaßlich von seinen Eltern umgebracht worden ist, wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Die Stadt Dinslaken unterstütze die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eigenen Aussagen nach. Dem betreffenden Personal werde vonseiten der Stadt jedoch ein Rechtsbeistand zur Seite gestellt, wie die Verwaltung in ihrer Pressemitteilung erklärte.
Bürgermeisterin erhofft sich Klarheit
"Es gilt natürlich zunächst die Unschuldsvermutung", heißt es darin. Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft bei einem Offizialdelikt, um das es sich im Fall des getöteten Kindes handelt, ermitteln müsse. "Eine Einleitung dieses Verfahrens bringt Klarheit über den schrecklichen Todesfall des dreijährigen Mädchens", sagt Bürgermeisterin Michaela Eislöffel.
Die Leiche des dreijährigen Mädchens war Anfang Oktober im Rhein-Herne-Kanal gefunden worden, nachdem der 40-jährige Vater auf der Polizeiwache in Dinslaken berichtet hatte, das Kind sei ums Leben gekommen und er habe es danach in das Gewässer in der Nähe des Oberhausener Kaisergartens geworfen. Die Eltern des Kindes werden verdächtigt, ihre Tochter gemeinsam misshandelt und anschließend getötet zu haben. Beide befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft.
Wie die "Rheinische Post" berichtet, wird sich auch die Dinslakener Kommunalpolitik mit dem grausamen Fall und der Rolle des Jugendamts beschäftigen. Demnach kommen die Mitglieder des Jugendhilfeausschlusses am 6. November zu einer nicht-öffentlichen Sondersitzung zusammen. Einziger Punkt auf der Tagesordnung sei dann die Information und Aussprache zum aktuellen Stand im Jugendamt, heißt es.
- dinslaken.de: "Ermittlungsverfahren gegen Mitarbeitende des Jugenddezernats" vom 26.10.2023
- rp-online.de: "Jetzt wird gegen Mitarbeiter des Dinslakener Jugendamtes ermittelt" vom 26.10.2023