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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Triumph gegen Bochum Was Engelhardt von den Fortunen jetzt fordert
Die Fortuna träumt nach dem 3:0-Sieg in Bochum mehr denn je vom Aufstieg und Torschütze Yannik Engelhardt feiert nach Abpfiff einen "geilen Abend".
Daniel Thioune versuchte die Euphorie noch auf dem Rasen des Bochumer Ruhrstadions zu dämpfen, doch für die feiernden Fans gab es schon kein Halten mehr: Nach dem 3:0- Auswärtssieg im ersten Relegationsspiel steht Fortuna Düsseldorf tatsächlich schon mit mehr als einem Bein in der Ersten Liga.
Die Fans hatten über 90 Minuten auf der Tribüne ein Pyro-Feuerwerk nach dem anderen gezündet, die Spieler machten in der zweiten Halbzeit auf ihre Art mit und schraubten den Sieg auch in dieser Höhe verdient nach oben.
Während nach Abpfiff bis in die Katakomben des Stadions die höhnischen Absteiger-Rufe des Fortuna-Anhangs klangen, versuchten sich die frustrierten Verlierer an einer Erklärung für die desaströse Leistung – und die Sieger vier Tage vor dem Rückspiel an einem Spagat irgendwo zwischen Stolz und Demut. So wie Yannik Engelhardt, der mit seinem Abstauber-Tor nach 72 Minuten den Deckel auf diesen denkwürdigen Abend gemacht hatte.
Yannik Engelhardt über…
…seine Gemütslage nach dem klaren Auswärtssieg: Gute Leistung, geiler Abend! Das sollten wir genießen. Und wir sollten stolz sein auf die Leistung, die wir in Bochum gezeigt haben. Hier war eine brutale Stimmung, das war kein leichtes Spiel. Wenn du dann 3:0 gewinnst, kannst du stolz auf dich sein. Aber trotzdem müssen wir auf dem Boden bleiben. Es ist erst Halbzeit in dieser Relegation.
…die unruhige erste Hälfte und die Steigerung in der zweiten Halbzeit: Es geht für beide Seiten um so viel. Da wäre es komisch, wenn es nicht auch wild zugehen würde. Wir haben uns in der Pause gesagt, dass wir wieder mehr unser Spiel spielen und auch wieder mutiger spielen wollen. Ein solches Ergebnis malst du dir dann aus.
…seinen Treffer, als er nach einem Freistoß von Christos Tzolis gedankenschnell reagiert hatte: Ich hatte gehofft, dass Christos schießt und dass es dann einen Abpraller gibt – genau so, wie es auch passiert ist. Ich bin direkt durchgelaufen und habe nur gehofft, dass ich nicht im Abseits stehe. Da braucht es immer ein bisschen Timing. Nach dem Treffer wusste ich dann erst gar nicht, wo ich hinlaufen sollte – ich schieße ja nicht so oft Tore (lacht). Aber die Jungs sind dann zum Feiern zu mir gekommen.
…die Frage, ob der Eckball von Tzolis zur Führung nach 13 Minuten so einstudiert war: Einstudiert war das so nicht. Erst gegen den Pfosten, dann ein Eigentor des Gegners – wenn wir das so einstudieren könnten, wäre es cool (lacht). Aber die Abläufe bei der Ecke waren einstudiert, deswegen ist Christos danach auch direkt zu unserem Co-Trainer Manfred Stefes gelaufen und hat mit ihm gejubelt.
…das Selbstbewusstsein nach zuletzt 14 Spielen ohne Niederlage in der Liga: Natürlich haben wir eine breite Brust! Wir haben eine geile Rückrunde gespielt, allgemein eine geile Saison. Aber der VfL Bochum ist ein Bundesligateam und hat eine hohe Qualität. Wenn man sich die Mannschaften auf dem Papier anguckt, sind sie der Favorit. Deshalb ist es nicht selbstverständlich, dass du hier so verdient gewinnst.
…seine Prognose, ob Düsseldorf jetzt schon mit einem Bein in der Bundesliga steht: Wir haben natürlich eine super Ausgangslage. Aber ich glaube nicht, dass Bochum jetzt sagt: Wir geben auf und sind schon abgestiegen. Deswegen müssen wir voll dagegengehalten und am Montag nachlegen.
…den Ablauf der nächsten Tage bis zum Rückspiel: Wir freuen uns, dann analysieren wir, regenerieren, verbringen Zeit mit unseren Liebsten und bereiten uns auf Montag vor.