Invictus Games in Düsseldorf Prinz Harry trifft am Rathaus ein – und enttäuscht Fans
"Harry, Harry", riefen die Fans, die stundenlang in der prallen Sonne auf ihn warteten. Dann ging es ganz schnell.
Prinz Harry (38) ist am Samstag zu einem Empfang im Düsseldorfer Rathaus eingetroffen. Er wurde von Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) begrüßt. Nach einem Händeschütteln gingen sie gemeinsam ins Düsseldorfer Rathaus.
Mehr als 100 wartende Fans, die auf Selfies und Autogramme gehofft hatten, wurden enttäuscht: Sofort nach der Begrüßung ging es ab ins Rathaus. Dort sollten sich Harry und Pistorius ins Goldene Buch eintragen.
Am Samstagabend will Harry in der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf die Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten eröffnen. Der Sohn von König Charles III. hat das internationale Sportfestival für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten vor Jahren ins Leben gerufen. Düsseldorf ist der erste Austragungsort in Deutschland. Prinz Harry will an den Folgetagen die Spiele verfolgen. Im Laufe der kommenden Woche soll auch seine Frau Meghan nach Düsseldorf kommen.
Kleine Gruppe protestierte während des Eintreffens
Eine kleine Gruppe von Demonstranten protestierte während des Eintreffens von Harry vor dem Rathaus gegen die Veranstaltung, da sie einer "Normalisierung von Krieg" Vorschub leiste.
In der prallen Sonne hatten Fans von Prinz Harry schon Stunden vor dessen erwarteter Ankunft vor dem Düsseldorfer Rathaus Stellung bezogen. Madeleine (20) etwa hatte ein Plakat mitgebracht mit der Aufschrift: "Harry – I came all the way to take a photo with you" (Harry, ich bin den ganzen Weg hierhergekommen, um ein Foto mit Dir zu machen.) "Ich finde, Harry repräsentiert Werte, für die man einstehen sollte", sagte Madeleine. "Er kümmert sich um Ex-Soldaten. Er beschäftigt sich mit denen. Er reist dahin und guckt sich das an, wie kann man helfen." Harry war am Freitag in Düsseldorf eingetroffen.
Denise war mit ihren beiden Kindern im Alter von 14 und 12 Jahren extra aus Dresden in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt gereist. Alles nur für Harry. Die Kinder hätten den Freitag sogar schulfrei bekommen, um die Reise machen zu können, erzählte sie. "Er hat mir immer schon gefallen. Wie er sich so abhebt, so'n Stück weit. Dass er so sein eigenes Ding macht. Nun wollen wir ihn wenigstens mal sehen, hoffentlich auch die Hand schütteln, das wäre mein größter Traum." Seine Frau Meghan gefalle ihr dagegen weniger. Die frühere Schauspielerin will nächste Woche ebenfalls nach Düsseldorf kommen.
Kathrin (30) aus Gelsenkirchen hat über bilingualen Schulunterricht ein England-Faible entwickelt und war sogar bei den Krönungsfeierlichkeiten für Charles in London mit dabei. "Super" sei das gewesen, sagte sie, "super organisiert". Nun hoffe sie auf "'n Selfie, vielleicht 'n Autogramm – ich bin da offen."
Lenka (73), die sich mit einem Regenschirm gegen die Sonne schützte, hoffte ebenfalls auf eine persönliche Begrüßung. "Das ist mein Engel", sagte sie über Harry. "Ich möchte ihn gerne lebendig sehen. Ganz süß. Er tut mir so leid. Dass er so viel Leid in seiner Kindheit erlebt hat." Es sei so schlimm, noch als Kind die Mutter zu verlieren.
- Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort