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Dresden & Leipzig: Razzien gegen "Sächsische Separatisten" – AfD-Mann verhaftet


In Dresden, Meißen und Leipzig
Razzien gegen "Sächsische Separatisten": AfD-Politiker festgenommen

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 05.11.2024 - 13:40 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:241105-911-005528Vergrößern des BildesDurchsuchung eines freistehenden Hofs zwischen Grimma und Beiersdorf: Insgesamt wurden im Landkreis Leipzig acht Objekte durchsucht. (Quelle: Tobias Junghannß/dpa)

Eine militante rechtsextreme Gruppe soll sich auf einen Zusammenbruch Deutschlands vorbereitet haben. In Dresden und Umland wurden mutmaßliche Mitglieder festgenommen.

Die Bundesanwaltschaft ließ am Dienstagmorgen im Dresdner Westen sowie im Landkreis Meißen je eine Person festnehmen, bestätigte ein Sprecher der Behörde. Sie stehen im Verdacht, einer militanten rechtsextremen Gruppierung anzugehören.

Die Gruppe, die sich "Sächsische Separatisten" nennt, soll insgesamt 15 bis 20 Mitglieder umfassen, die eine rassistische, antisemitische Ideologie verfolgen, die sich am Nationalsozialismus orientiert. Acht davon sollen am Dienstagmorgen festgenommen worden sein.

Rettungseinsatz nach Razzia in Grimma – Hintergründe bislang unklar

Den mutmaßlichen Rädelsführer der Gruppe, Jörg S., fassten die Beamten im polnischen Zgorzelec. Der Schwerpunkt des Einsatzes lag allerdings im Großraum Leipzig: Bei der Durchsuchung eines Hofes zwischen Grimma und Beiersdorf rückten auch ein Rettungswagen und ein Notarzt an, möglicherweise aufgrund einer Schussverletzung, wie ein Reporter vor Ort berichtete. Die Bundesanwaltschaft untersucht den Vorfall, äußerte sich aber bislang nicht näher dazu.

Im Landkreis Leipzig durchsuchten die Einsatzkräfte insgesamt acht Objekte, mit Schwerpunkt auf Grimma. Dort nahmen sie auch den AfD-Kommunalpolitiker Kurt Hättasch fest. Er sitzt im Kreisvorstand der AfD im Landkreis Leipzig und hat einen Sitz im Stadtrat von Grimma.

An dem Einsatz beteiligten sich rund 450 Kräfte von Bundeskriminalamt (BKA), Bundespolizei und sächsischem Landeskriminalamt (LKA).

"Sächsische Separatisten" bereiteten sich auf "Tag X" vor

Die Vereinigung gründete sich nach Angaben der Bundesanwaltschaft spätestens im November 2020. Die Ideologie ihrer Mitglieder sei von "rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt", erklärte die Behörde.

Sie lehnten die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik ab und gingen vom unausweichlichen "Kollaps" staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen in Deutschland an einem "Tag X" aus. Dies wollten sie zur Machteroberung und ein System nach dem Vorbild des Nationalsozialismus zu errichten – auch unter Anwendung von Gewalt.

Die Gruppe habe vorgehabt, mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und womöglich auch in anderen ostdeutschen Ländern zu erobern. Von ihnen unerwünschte Menschen hätten von dort "entfernt" werden sollen, notfalls durch ethnische Säuberungen.

Laut Bundesanwaltschaft bereiteten sich die Mitglieder unter anderem mit paramilitärischem Training in Kampfausrüstung darauf vor. Demnach übten sie den Hauskampf und den Umgang mit Schusswaffen. Zudem beschafften sie sich militärische Ausrüstung wie Tarnanzüge, Schutzwesten und Gefechtshelme.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit dem Sprecher des Generalbundesanwalts
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