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BVB in der Europa League: In Glasgow kommt es auch auf Gregor Kobel an


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Nach 2:4-Hinspiel-Niederlage
In Glasgow kommt es für den BVB auch auf Kobel an


Aktualisiert am 24.03.2022Lesedauer: 4 Min.
Gregor Kobel im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach: Auch er wird im Rückspiel gegen die Glasgow Rangers eine wichtige Rolle spielen.Vergrößern des Bildes
Gregor Kobel im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach: Auch er wird im Rückspiel gegen die Glasgow Rangers eine wichtige Rolle spielen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Zwei Tore muss der BVB gegen Glasgow in der Europa League aufholen, um zumindest in die Verlängerung zu gehen. Neben einer guten Offensive braucht es einen sicheren Rückhalt. Gregor Kobel präsentiert sich rechtzeitig in Topform.

Kobel gegen Koné, Kobel gegen Hofmann, Kobel gegen Neuhaus – fast hätte man am Sonntag meinen können, Dortmunds Torhüter müsse es gegen die Borussia aus Mönchengladbach alleine richten.

Bevor sich der BVB in einen Spielrausch steigerte und Marco Reus die Mannschaft zum 6:0-Erfolg schoss, stand der Keeper im Blickpunkt – viel häufiger als ihm lieb sein kann. Aber am Ende mit so starken Paraden, dass auf den Schultern des 24-Jährigen jetzt auch ein Großteil der Hoffnungen in Glasgow ruht.

Rückspiel in Glasgow: BVB braucht zwei Tore

Denn die Null sollte im Ibrox Stadium im Idealfall stehen. Selbst dann bräuchte der BVB zwei Tore gegen die Rangers, um in die Verlängerung zu gehen, gar drei Treffer für die nächste Runde. Das ist ohne Superstar Erling Haaland zwar ambitioniert, aber es bleibt ganz klar das Ziel – trotz der herben 2:4-Pleite im Hinspiel.

"Es gibt keine Auswärtstorregel mehr, das hilft uns vielleicht. Wir werden versuchen, die Chance wahrzunehmen, die wir noch haben", hat es Marco Rose noch zurückhaltend formuliert.

Michael Zorc hingegen hat der Mannschaft nach der indiskutablen Leistung vor einer Woche für die Mission in Schottland deutliche Worte mit auf den Weg gegeben. Der Sportdirektor hatte dem Team "eine peinliche Vorstellung" attestiert und fordert jetzt unmissverständlich: "Es ist keine Frage des Talents oder der Qualität, es ist eine Sache der Einstellung. Wenn die Mannschaft Eier hat, dreht sie das noch im Rückspiel."

Einer der wenigen Profis, bei denen es an Talent, Qualität und Einstellung gleichermaßen keine Zweifel gibt, ist Gregor Kobel. Der Torhüter hat sich seit seinem Wechsel im Sommer auf Anhieb zu einem absoluten Faktor im Dortmunder Spiel entwickelt.

Er verfügt über ein gutes Stellungsspiel und gutes Sprungvermögen, beherrscht seinen Strafraum, ist reaktionsschnell und stark auf der Linie, aber auch im Eins-gegen-eins-Duell. Seine Körperlänge von 1,95 Metern kommt dem Schweizer dabei zugute.

Dortmund bekommt durch Kobel Sicherheit und Ruhe

Schwankende Leistungen im Dortmunder Tor sind seit dem Wechsel von Bürki zu Kobel kein Thema mehr. Die neue Nummer eins strahlt Sicherheit und Ruhe aus und hat sich mit konstant starken Auftritten schnell ein gutes Standing auch im Team erarbeitet. Zudem kann Kobel mit dem Ball am Fuß umgehen – im modernen Torwartspiel ein wichtiger Faktor.

Das alles macht Greg, wie sie ihn in Dortmund rufen, auch in seinen jungen Jahren schon zu einem sehr guten Torhüter. Seine Karriere verlief bislang geradlinig, Schritt für Schritt nach oben. Im zarten Alter von 16 Jahren hatte er den Sprung nach Deutschland gewagt und bei der TSG Hoffenheim unter Julian Nagelsmann auf sich aufmerksam gemacht. Über Augsburg führte sein Weg zum VfB Stuttgart, wo ihn Uwe Gospodarek als Torwart-Trainer unter seine Fittiche nahm und der junge Keeper entscheidenden Anteil am Aufstieg hatte.

Als er zu Saisonbeginn nach Dortmund wechselte, wurde dieser Transfer bei der Borussia mit großen Erwartungen, aber auch einiger Skepsis begleitet. 15 Millionen Ablöse sind für einen Mann zwischen den Pfosten eine stolze Summe. Zudem musste sich Kobel umstellen: Bei einer Mannschaft, die selbst viel Ballbesitz hat und dominant spielen will, hat ein Torwart auch mal längere Zeit nichts zu tun – und muss dann umso konzentrierter sein.

Kobel hat diese Umstellung problemlos gemeistert. Druck begreift er als Antriebsmittel, um als Keeper zu wachsen und noch besser zu werden. Er ist sehr lernwillig – und sehr ehrgeizig. Entsprechend bedient reagiert der Schlussmann, wenn es so läuft wie zuletzt gegen Bayer Leverkusen, als er gleich fünfmal hinter sich greifen musste: "Ich bin super genervt, wenn man zu Hause fünf Dinger kriegt. Es gibt sicher schönere Sachen!"

"Er ist der Rückhalt der Mannschaft"

Etwa, zu null zu spielen. Das gelang Kobel und dem BVB in dieser Saison jetzt gegen Union Berlin und Mönchengladbach erstmals in zwei Spielen in Folge. Insgesamt kassierte die Borussia in der Bundesliga zuvor schon 36 Gegentreffer. Das wurmt Gregor Kobel, doch zugleich steht er dafür nicht in der Kritik.

Im Gegenteil: Michael Zorc bescheinigt ihm eine "positive Aggressivität, er ist sehr zielorientiert und gierig". Und auch einer seiner Vorgänger, Kult-Keeper Roman Weidenfeller, spart im Sky-Interview nicht mit Lob: "Gregor hat in dieser Saison keine Fehler gemacht, er hat eine tolle Ausstrahlung und spielt eine hervorragende Saison. Er ist der Rückhalt der Mannschaft, das ist das Entscheidende für einen Torwart."

Bis 2026 läuft der Vertrag des Schweizers in Dortmund. Noch viel Zeit, um sein Ziel zu verwirklichen – Titel zu gewinnen und Trophäen in die Luft zu halten. Der Einzug in die nächste Runde in Glasgow wäre allerdings schon mal ein Schritt in die richtige Richtung für Gregor Kobel und den BVB.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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