Nach Tod von "SS Siggi" Rechtsextreme kündigen Versammlung in Dortmund an
Am Samstag wollen sich Rechtsextreme in Dortmund versammeln. Ein Bezug zum Tod des Neonazis "SS Siggi" liegt nahe. Die Polizei machte zu der Veranstaltung zunächst keine weiteren Angaben.
In Dortmund hat die rechtsextreme Szene für Samstag (9. Oktober) von 14 bis 22 Uhr eine Kundgebung angemeldet. Das bestätigte die Polizei auf Nachfrage von t-online. Weitere Details nannte die Polizei nicht. Man befinde sich noch in Gesprächen mit den Anmeldern. "Alles weitere wird sich innerhalb der nächsten Tage ergeben", heißt es.
Auch zur Größe und zum Thema der Demonstration äußerten sich die Beamten nicht. Naheliegend ist, dass es sich bei der Kundgebung um eine Gedenkveranstaltung für den verstorbenen Dortmunder Neonazi Siegfried Borchardt handelt.
Neonazis treffen sich in Dortmund: Trauermarsch für "SS Siggi" vermutet
In einer rechtsextremen Chatgruppe hatten die vermeintlichen Veranstalter am Montag einen Hinweis zu einem Trauermarsch veröffentlicht, der am Samstag stattfinden soll. Treffpunkt der Gruppe soll demnach der Dortmunder Hauptbahnhof sein – um 14 Uhr. Anschließend wolle sich die Szene zu Fuß zum letzten Wohnort von Borchardt im Stadtteil Dorstfeld begeben.
Derweil sammelt die rechte Szene anscheinend Geld für eine Trauerfeier für Borchardt. Auf einer auf Paypal veröffentlichten Spendenaktion kamen mit dem Stand von Mittwochnachmittag bereits über 8.000 Euro zusammen.
Borchardt war am 3. Oktober im Alter von 67 Jahren in Dortmund verstorben. Unter dem Namen "SS Siggi" war er auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der Neonazi gehörte zur BVB-Hooligan-Szene und gründete 1982 die später rechtsextreme "Borussenfront".
Außerdem war er für mehrere neonazistische Gruppierungen und Parteien aktiv und saß mehrfach wegen Körperverletzungsdelikte in Haft.
- Telefonat mit der Polizei Dortmund
- Eigene Recherchen
- Mit Informationen der dpa