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Deichbruch-Gefahr in Dortmund/Fröndenberg: 700 Menschen nach Unwetter evakuiert


Deichbruch-Gefahr in Fröndenberg
Überfluteter Ort evakuiert – 700 Menschen in Sicherheit gebracht

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 06.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter des THW pumpen Wasser ab: Noch gibt es keine komplette Entwarnung.Vergrößern des Bildes
Mitarbeiter des THW pumpen Wasser ab: Noch gibt es keine komplette Entwarnung. (Quelle: Jonas Güttler/dpa-bilder)

Sonntag hatten sintflutartige Regenfälle den Ort Fröndenberg in NRW überschwemmt, ein Regenrückhaltebecken lief so voll, dass die Deichkrone aufweichte. Akute Gefahr! Hunderte Bewohner mussten in der Nacht zu Dienstag ihre Häuser verlassen.

Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im nordrhein-westfälischen Fröndenberg haben wegen eines durchweichten Deiches rund 700 Menschen sicherheitshalber ihre Wohnungen räumen müssen. Sie kamen größtenteils bei Freunden und Verwandten unter, etwa 40 verbrachten die Nacht in einer Notunterkunft in einer Gesamtschule.

Zuerst hatte eine Kreissprecherin noch gesagt, nur die Bewohner von Erdgeschoss- und Souterrainwohnungen im niedrig gelegenen Ortsteil Westick müssten ihre Wohnungen räumen. Am späten Montagabend entschied dann die Einsatzleitung: Doch alle raus! Die Lage sei zu unsicher und es sei "zu unvorhersehbar, was im Falle des Falls passiert".

"Nicht abzuschätzen, wie viel Wasser ins Tal läuft"

Das Problem: Starkregen hatte am Sonntag einen 80 mal 60 Meter großen Teich, der auch als Regenrückhaltebecken dient, volllaufen lassen, die Deichkrone aufgeweicht. Schlimmstenfalls könne der Deich brechen, sagte die Kreissprecherin. "Dann können wir nicht abschätzen, wie viel Wasser ins Tal läuft."

Das Technische Hilfswerk war auch in der Nacht im Einsatz und pumpte laufend Wasser ab, um den Damm zu entlasten. Dienstagmorgen hieß es, die größte Gefahr sei gebannt, die Großeinsatzlage könne aufgehoben werden.

Noch keine komplette Entwarnung

Dennoch gebe es noch keine komplette Entwarnung. Es befinde sich noch reichlich Schlick im Teich: mindestens 5000 Kubikmeter mit Wasser durchsetzter Schlamm. Dieser soll laut Stadt nun auf ein benachbartes Feld geleitet werden. Dafür werde der bewaldete Hang am Teich mit Bruchholz und sogenannten Big Packs, sackartigen Schüttgutbehältern, ausgelegt. Dann soll der Deich kontrolliert geöffnet werden.

"Die Barrieren sollen die Fließrichtung und Fließgeschwindigkeit steuern", sagte eine Sprecherin der Stadt. "Wir gehen davon aus, dass heute Abend wieder alle in ihrem Bett schlafen können."

Autos fortgespült, Seniorenheim unter Wasser

Beim Gewitter am Sonntag waren Straßen überflutet worden, Keller liefen voll, Bäche in der Stadt mit insgesamt rund 21.000 Einwohnern traten über die Ufer. Autos wurden fortgespült, unter anderem eine Senioreneinrichtung und ein Freibad wurden mit Wasser und Schlamm überflutet.

In etwa 60 Haushalten fiel der Strom aus. Einige Straßen wurden unterspült und mussten gesperrt werden. Auch ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr blieb in Schlamm- und Wassermassen stecken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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