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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mixed-Zone-Interview Kehl lobt BVB: "Das hilft uns in der Champions League"
Nach dem Sieg über Hoffenheim geht der Blick beim BVB Richtung Champions League. Sportdirektor Kehl lobt und nimmt die Mannschaft zugleich in die Pflicht.
Mit dem 1:0-Sieg über die TSG Hoffenheim hat sich der BVB vorübergehend an die Spitze der Bundesliga gesetzt und vor dem Auftakt in der Champions League am kommenden Dienstag Selbstvertrauen gesammelt.
Trotz der kurzfristigen Ausfälle von Raphael Guerreiro und Karim Adeyemi überzeugte die Borussia vor allem in der ersten Halbzeit spielerisch. Dafür kassierte die Mannschaft nach der Partie ein Extralob von Sebastian Kehl, der sich aber genauso über den kämpferischen Aufritt in Hälfte zwei freute.
Nach dem zweiten Zu-null-Sieg in Folge hofft Dortmunds Sportdirektor jetzt auf ein ähnlich starkes Spiel am Dienstag, wenn der FC Kopenhagen im Signal Iduna Park zu Gast ist. Karim Adeyemi könnte dann wieder mit dabei sein, dafür droht der Ausfall von Jamie Bynoe-Gittens.
Ein Interview in der Mixed-Zone nach dem Spiel.
War das in den ersten 45 Minuten gegen Hoffenheim mit die beste Leistung des BVB in der bisherigen Saison?
Sebastian Kehl: In der ersten Halbzeit haben wir einen richtig guten Auftritt hingelegt. Es war fußballerisch gut, wir haben Torchancen herausgespielt und hinten kaum etwas zugelassen. Damit war ich sehr zufrieden. Wir hätten allerdings sicher ein zweites oder drittes Tor machen können und am Ende vielleicht auch machen müssen, um Ruhe hineinzubekommen.
Das zweite Tor ist aber nicht gefallen, sodass es dann doch bis zum Ende spannend geblieben ist.
In der zweiten Halbzeit war es teilweise offen. Hoffenheim hat alles versucht und alles gegeben. Auch da hätten wir es dann besser ausspielen können. Wir hatten einige Situationen, in denen wir mehr auf den Abschluss gehen müssen. Da haben wir die Bälle zu leichtfertig verloren und sind dann wieder in einen Konter gelaufen. Da können wir noch ein bisschen cleverer sein. Aber insgesamt bin ich zufrieden – wir haben wieder zu null gespielt.
Die Mannschaft hat insgesamt zum dritten Mal in dieser Saison schon zu null gespielt. Ist das mit die wichtigste Erkenntnis, dass der BVB in der Lage ist, gut zu verteidigen?
Die Jungs haben sich reingeworfen und sie haben sich gewehrt. Das sind Punkte, die wir auch häufig genug angesprochen haben. Ich finde, die Mannschaft hat in den Spielen jetzt auch gezeigt, dass sie genau daran arbeitet – sich wirklich zu wehren und Dinge zu verteidigen. Und nicht immer in Schönheit zu sterben. In der zweiten Halbzeit, in der wir es brauchten, hat die Mannschaft genau das auch gezeigt. Da haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Wermutstropfen war die Verletzung von Jamie Bynoe-Gittens, der noch vor der Halbzeit vom Platz musste. Auch ihn hat es wie zuvor schon Mo Dahoud an der Schulter erwischt.
Das ist sicher etwas, was uns beschäftigt. Es sah gar nicht so dramatisch aus, sein Gegner hat ihn im Zweikampf ein bisschen heruntergezogen. Manchmal sind es einfach gewisse Winkel, wo die Kraft dann nicht richtig da ist oder man es nicht richtig fixieren kann. Jamie hatte eine ähnliche Thematik schon einmal zu Jugendzeiten. Wir arbeiten aber präventiv sehr viel mit den Jungs, sie machen individuelle Sessions.
Bei Bynoe-Gittens muss man also noch die Diagnose abwarten. Wie sieht es mit einer Rückkehr von Donny Malen und Karim Adeyemi für das Champions-League-Spiel am Dienstag aus?
Wir werden bei beiden daran arbeiten. Bei Karim bin ich allerdings positiver als bei Donny, was eine Rückkehr am Dienstag betrifft. Mal abwarten – noch haben wir ein paar Tage Zeit.
Ist angesichts der anderen Gruppengegner am Dienstag gegen den FC Kopenhagen ein Sieg Pflicht für den BVB?
Wir wollen unbedingt gut und positiv in die Gruppenphase der Champions League starten. Wir wissen, dass wir danach mit zwei Auswärtsspielen bei Manchester City und in Sevilla richtig unter Druck sind. Wenn wir die Gruppenphase überstehen wollen, dann sollten wir schon versuchen, das Spiel gegen Kopenhagen zu gewinnen.
Mit dieser Partie beginnt auch die Zeit der Englischen Wochen. Ist die Mannschaft dafür aus Ihrer Sicht gut gerüstet, vor allem nach dem erneuten Zu-null-Spiel gegen Hoffenheim?
Ich glaube, es hilft uns, ein Gefühl von Stabilität zu gewinnen. Gerade in der Champions League machst du Spiele auf hohem Niveau, da entscheiden Kleinigkeiten. Dort die Null zu halten, ist immer wichtig, auch wenn die Auswärtsregel bei den Toren nicht mehr gilt. Ich glaube, dass wir uns in Sachen Stabilität die Dinge hart erarbeiten und das hilft uns in der Champions League absolut.
- Interview mit Sebastian Kehl in der Mixed Zone