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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Champions League BVB verliert knapp gegen Barca – klare Kobel-Ansage
Starkes Spiel, keine Punkte – der BVB schwankt nach der 2:3-Niederlage gegen Barcelona zwischen Stolz und Frust. Gregor Kobel hat für die Zukunft eine klare Forderung.
Dortmund erlebt einen rassigen Fußballabend, der BVB spielt in der Champions League mit dem FC Barcelona auf Augenhöhe mit – am Ende aber steht die Borussia nach der 2:3- Niederlage mit leeren Händen da. Der gute Matchplan gegen einen hochklassigen Gegner reicht nicht, weil der BVB hinten zu anfällig ist.
Nach der Partie legt auch Gregor Kobel den Finger in die Wunde und fordert für die Zukunft mehr Cleverness und weniger Naivität. Ein dickes Lob für seine Mitspieler hat der Torhüter trotzdem – vor allem für einen Youngster, der sein Pflichtspieldebüt feiern durfte. Mit den Ausfällen in der Innenverteidigung nach der Verletzung von Nico Schlotterbeck geht Kobel eher pragmatisch um.
Borussia Dortmund: Gregor Kobel fordert Abgezocktheit nach Barca-Niederlage
Gregor Kobel über…
…das Ergebnis: Es ist auf jeden Fall Frust da. Es ist schade, weil wir eigentlich ein super Spiel gemacht haben über die meiste Zeit. Wir sind dann ein bisschen zu naiv. Die Gegentore bekommen wir zu einfach. Es ist schade, dass wir uns für eine sehr gute Leistung nicht belohnt haben.
…die Probleme in der ersten Halbzeit: Barcelona ist uns anders angelaufen, als wir es uns zuvor angeschaut und erwartet hatten. Wir haben daher am Anfang etwas gebraucht, um die Räume zu finden, die wir bespielen können. So, wie wir es ursprünglich wollten, ging es nicht. Trotzdem hatten wir in paar gute Chancen. Zur zweiten Halbzeit haben wir unser Spiel dann leicht umgestellt.
…die starke Leistung in den zweiten 45 Minuten: In der zweiten Halbzeit sind wir aufgeblüht. Wir hatten viel mehr vom Spiel als noch in der ersten Halbzeit. Wir haben auch mit Ball sehr gut gespielt, haben uns viele Chancen herausgespielt. Wir waren am Drücker.
…das zweite Gegentor, als er einen Schuss von Fermin Lopez nur nach vorne abklatschen kann: Der Ball war abgefälscht. Für mich war er schwer. Wenn er aus der Distanz mit der Schärfe abschließt, dann reicht eine ganz kleine Berührung. Dadurch ist der Ball mir nicht so an den Arm gegangen, dass ich ihn richtig lenken kann. Stattdessen bobbelt er ein bisschen hin und her. Aber wenn er abgefälscht ist, kannst du als Torwart nichts machen.
Borussia Dortmund: Verletzungspech hält an – Not-Innenverteidigung?
…Sorgen in der Innenverteidigung, nachdem sich auch Nico Schlotterbeck in der Schlussminute noch verletzt hat: Mit Schlotterbeck, Süle und Anton sind zurzeit gleich alle drei Jungs verletzt raus. Solange, wie Nico auf dem Boden lag, nehme ich auch nicht an, dass er in vier Tagen wieder auf dem Platz stehen wird. Aber wir werden uns sicher etwas einfallen lassen. Dann müssen eben andere in diese Fußstapfen treten, einen guten Job machen und Verantwortung übernehmen.
…eine mögliche "Not-Innenverteidigung" im nächsten Spiel und seine Rolle, die Abwehr von hinten zu ordnen: Dirigieren ist bei der Lautstärke im Stadion schwer. Da erreichst du die Leute nicht mehr wirklich. Aber ich habe vollstes Vertrauen in jeden Einzelnen. Wir sind jetzt gefragt, und wir müssen liefern. Wir haben auf jede Fall Emre (Can) für die Position. Ramy (Bensebaini) hat das in der Nationalmannschaft auch schon gespielt, meine ich. Das sind alles super Spieler, aber wir müssen und jetzt auch schnell finden. Viel Zeit zum Trainieren ist nicht, es geht am Wochenende gleich weiter.
Gregor Kobel: Optimismus nach knapper Niederlage gegen den FC Barcelona
…die Lehren aus dem Barcelona-Spiel: Wir haben gezeigt, dass wir mit jedem mithalten können. Barcelona ist eine absolute Spitzenmannschaft – eine der Top-Mannschaften in der Welt. Sie haben richtig viel Druck ausgeübt, vor allem auch in der ersten Halbzeit. Aber wir haben mit Barcelona mithalten und mitspielen können. Wir wissen das, aber es ist auch gut, sich das immer wieder selbst zu beweisen. Am Ende müssen wir noch cleverer werden, noch abgezockter, noch abgeklärter.
…die Ziele für die Partien gegen Hoffenheim und Wolfsburg: Wir haben jetzt noch zwei Spiele bis zur Winterpause, die wir gewinnen wollen bzw. gewinnen müssen – wie auch immer man das sehen möchte. Auf jeden Fall müssen wir eine gute Leistung zeigen.
…Julien Duranville, der mit 18 Jahren sein Startelf-Debüt feiern konnte: Julien ist ein super Typ und ein mega Junge. Er ist sehr anständig, sehr motiviert, will immer sein Bestes geben. Er hat eine Riesenqualität und ein Riesenpotenzial. Er ist natürlich auch noch sehr jung und muss noch einiges lernen. Aber seine Veranlagung, sein Tempo, seine Spielfreude und seine Eins-gegen-Eins-Duelle – das ist beeindruckend. Außerdem ist er ein ganz fröhlicher Typ – überragend.
- Reporter vor Ort
- Gespräch mit Gregor Kobel nach dem Spiel in der Mixed Zone des Stadions