Prozess nach 38 Jahren Angeklagter bestreitet Mord in Bergkamen
Vor 38 Jahren wird in Bergkamen ein Mann getötet. Zu Beginn des Mordprozesses am Dortmunder Landgericht streitet der Angeklagte alles ab.
Im Prozess um einen mutmaßlichen Raubmord vor 38 Jahren hat der Angeklagte vor dem Landgericht in Dortmund die Vorwürfe bestritten. Der heute 56-Jährige räumte zwar ein, einmal in der Wohnung des Getöteten gewesen zu sein und dort in der Küche ein Trockentuch benutzt zu haben. Als er die Wohnung verlassen habe, habe der Mann aber noch gelebt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, den Mann in dessen Wohnung überfallen zu haben. An der Tat soll sich mindestens ein weiterer männlicher Mittäter beteiligt haben. Einer soll das Opfer mit einem Elektrokabel erdrosselt, der andere 22-mal mit einem spitzen Gegenstand zugestochen haben. Nach der Tat nahmen die beiden Täter laut Anklage die Geldbörse des Toten mit 430 D-Mark an sich.
Der Verdächtige wurde im April festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Eine im Jahr 2023 bei der Dortmunder Polizei eingerichtete "Ermittlungsgruppe Cold Case" hatte sich mehrere bisher ungelöste Fälle noch einmal vorgenommen. Bei neuen DNA-Untersuchungen von Tatortspuren soll der Verdacht auf den 56-Jährigen gefallen sein. Das Landgericht hat bisher acht Verhandlungstage bis Ende November angesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa