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Dortmund: Mord an Prostituierter bei "Aktenzeichen XY"


Cold Case bei Aktenzeichen XY
37 Jahre nach Prostituierten-Mord: Hoffnung auf neue Spur

Von dpa
Aktualisiert am 30.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Dortmunder Ermittler stellen Cold-Case-Verfahren vorVergrößern des Bildes
Mord verjährt nicht: In Hunderten Fällen NRW-weit überprüfen Ermittler mit neuen Methoden alte ungelöste Gewaltverbrechen. (Symbolbild) (Quelle: Bernd Thissen/dpa/dpa-bilder)
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Ein 16-jähriges Mädchen entkommt nur knapp dem Tod, eine andere Frau stirbt durch 16 Messerstiche. Die Taten liegen Jahrzehnte zurück, doch Cold-Case-Ermittler hoffen weiter auf Hinweise zu dem Täter.

Im Fall einer vor 37 Jahren getöteten Prostituierten aus Dortmund hofft die Polizei weiter darauf, den Täter finden zu können. Auf sein Konto könnte nach Überzeugung der Ermittler zudem eine weitere Messerattacke drei Jahre später gehen, die das 16-jährige Opfer nur knapp überlebte. Die Cold-Case-Ermittler aus Dortmund stellen den Fall am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vor.

Sie hoffen so mehr als 30 Jahren nach den brutalen Gewaltverbrechen auf Mithilfe der Bevölkerung. Ausschlaggebend könnte dabei die Erinnerung des beinahe ums Leben gekommenen Opfers sein.

Die erste Tat, um die es geht, ereignete sich der Vorschau des ZDF zufolge bereits am 24. Oktober 1987. Damals stieg die in Dortmund arbeitende Prostituierte Sylvia Beerenberg in einen dunklen Mercedes. Die Fahrt ging in die Ortschaft Lippetal-Oestinghausen im Kreis Soest. Dort wurde später Beerenbergs Leiche gefunden. Der Täter hatte 16 Mal mit einem Messer zugestochen.

Polizei vermutet Zusammenhang mit weiterem Gewaltverbrechen

Keine drei Jahre später, am 29. April 1990, passiert eine weitere brutale Gewalttat, in der die Ermittler viele Übereinstimmungen erkennen: Ein 16-jähriges Mädchen wird in Dortmund von einem Autofahrer nach einem Discobesuch angesprochen, wie es in der Sendungsvorschau heißt. Der Mann fährt Mercedes und hat das Mädchen im Bereich des Dortmunder Straßenstrichs abgepasst.

Weil er verspricht, die 16-Jährige nach Hause zu fahren, steigt sie ein. Doch auf einem Feldweg zerrt er sie aus dem Auto, versetzt ihr 20 Messerstiche in Schulter und Rücken. Er lässt das Opfer liegen und fährt davon. Nur mit viel Glück habe sie den Angriff überlebt, heißt es.

Ein Täter kann bis heute nicht ermittelt werden - auch nicht als die Polizei 2014 mit einem neuen Ansatz an die Fälle herangeht: Im Rahmen einer forensischen Hypnose habe sich das überlebende Opfer an die zurückliegende Tat und das Gesicht des Täters erinnern können. Das LKA verbreitet damals ein Phantombild des Mannes.

Mord verjährt nicht: Die Cold-Case-Arbeit der Polizei

Die Aufklärung der beiden möglicherweise zusammenhängenden Fälle gehört nun zu den Aufgaben der Ermittlungsgruppe Cold Cases, die inzwischen in Dortmund aber auch bei anderen Kriminalpolizeibehörden angesiedelt sind. Dabei rollen die Behörden lange ungelöste Tötungsdelikte oder Vermisstenfälle wieder auf, bei denen es noch eine Chance auf Aufklärung gibt.

Dabei setzen sie häufig auf Ermittlungsmethoden, die zum Tatzeitpunkt noch nicht zur Verfügung standen. So haben zuletzt Genanalysen alter Tatort-Proben zur Ergreifung von Tätern geführt, deren Taten Jahre oder Jahrzehnte zurücklagen. Durch Öffentlichkeitsarbeit können teils nach langer Zeit noch mögliche Zeugen oder Mitwisser angesprochen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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