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Dortmund: Mörder von Nicole Schalla im Gefängnis gestorben


Tat nach 27 Jahren aufgeklärt
Mädchen erwürgt – Mörder von Nicole in Haft gestorben

Von t-online, fe

05.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ralf H. 2020 vor dem Landgericht Dortmund (Archivbild): Er soll an einer Krankheit verstorben sein. (Quelle: Ralf Rottmann)
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Für den Mörder der 16-jährigen Nicole Schalla war es eine kurze Haftzeit: 2021 wurde Rolf H. verurteilt, nun ist er offenbar in der JVA gestorben.

Ralf H. erschien im Jahr 2020, kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie, mit Mundschutz im Saal des Dortmunder Landgerichts. Auf der schwarzen Maske: Ein comicartiger Schmollmund, die Mundwinkel tief nach unten gezogen – und glücklich war H. über den Verlauf des Prozesses nun wirklich nicht. Er saß wegen der Tötung eines jungen Mädchens aus Dortmund auf der Anklagebank – die 16-jährige Nicole Schalla wurde im Oktober 1993 missbraucht und ermordet. 27 Jahre später war der Täter nach Auffassung des Gerichts gefunden.

Nun ist Rolf H. im Alter von 58 Jahren in einer Bielefelder Justizvollzugsanstalt gestorben, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Einzelheiten zum Tod des verurteilten Mörders sind keine bekannt, der eine lebenslange Haftstrafe absaß. Auf Anfrage von t-online bestätigte ein Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft, dass H. in Haft gestorben ist. Die Ermittlungen zur Todesursache hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld übernommen. Laut der "Bild"-Zeitung sei H. "infolge einer Krankheit" gestorben.

Überfallen und erwürgt

Nicole Schalla wurde am 14. Oktober 1993 ermordet, als sie zum ersten Mal alleine zu Hause blieb. Ihre Eltern waren mit den jüngeren Schwestern im Urlaub, die 16-Jährige hatte Herbstferien. Gegen 23 Uhr stieg sie an jenem Abend aus einem Bus in Dortmund-Kirchlinde, nur rund 200 Meter von dem Elternhaus entfernt.

Ein Mann, der ihr aus dem Bus gefolgt war, griff sie von hinten an, vergewaltigte die Jugendliche in einem nahen Gebüsch und erwürgte das Mädchen. Die Leiche von Nicole wurde am nächsten Tag entdeckt, ihr Körper war entkleidet und die Wertgegenstände fehlten.

Flucht in die Niederlande trotz Fußfessel

2018 wurde Rolf H. in Münster festgenommen, eine Hautschuppe, die am Körper der Toten gefunden worden war, brachte die Ermittler schließlich auf seine Spur. 2021 wurde Rolf H. vor dem Landgericht wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, das Gericht sah das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt an. Dennoch musste H. seine Haft nicht direkt antreten – da der Prozess zweieinhalb Jahre dauerte, wurde der Haftbefehl im Laufe der Verhandlung aufgehoben, die lange Untersuchungshaft wurde als "unverhältnismäßig" eingestuft.

Nach dem Urteil musste H. bis zum Haftantritt eine Fußfessel tragen, entledigte sich derer jedoch und flüchtete in die Niederlande. Hier wurde er festgenommen und nach Deutschland überstellt.

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