Rechtsextreme Hassbotschaft Transfeindliches Banner erzwingt Feuerwehreinsatz
Eine vermutlich von Rechtsextremen angebrachte Hassbotschaft mitten in Dortmund sorgt für einen Feuerwehr- und Verfassungsschutzeinsatz. Der Vorfall zieht Ermittlungen nach sich.
Unbekannte haben am Samstag ein großes, transfeindliches Banner an einem ehemaligen Brauereigebäude in Dortmund aufgehängt. Das menschenfeindliche Banner hing in etwa zehn Metern Höhe und war von der Märkischen Straße aus – auch für viele EM-Besucher – gut sichtbar. In schwarzen Lettern stand darauf die Botschaft geschrieben: "Aus Anne wird Frank – Das ist doch krank."
Polizei und Feuerwehr konnten das große Banner abnehmen und für weitere Ermittlungen sicherstellen, berichtet ein Reporter vor Ort. Die Ermittlungen übernimmt nun unter anderem der Staatsschutz.
Der Spruch wurde in der Vergangenheit insbesondere von Rechtsextremen genutzt. In ihren Parteiprogrammen fordern rechtsextremistische Parteien wie die "Nationaldemokratische Partei Deutschlands" (NPD) eine Familienpolitik, die ausschließlich "deutsche" Familien berücksichtigt.
Die Ehe zwischen Mann und Frau gilt dabei als "die einzige Familienform, die Förderung und besonderen staatlichen Schutz verdient", informiert der Verfassungsschutz auf seiner Webseite (BfV). Schließlich könnten nur in dieser Familienform Kinder geboren und damit letztlich der drohende "Volkstod" abgewendet werden.
Die NPD-Jugendorganisation "Junge Nationalisten" (JN) vertreibt demnach einen Aufkleber mit genau dem Wortlaut des Banners in Dortmund. Neben der Queerfeindlichkeit spielen die Rechtsextremen auf Anne Frank an, die als junges Mädchen jüdischer Abstammung von den Nazis verfolgt wurde und im Jahr 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen starb.
Besonders im Rahmen des "Pride Month" der vergangenen Jahre beobachtete das BfV eine Vielzahl queerfeindlicher Aktionen der Rechtsextremen – "teilweise mit extrem abwertenden und menschenfeindlichen Positionen und Äußerungen – im Internet sowie durch einzelne Protestaktionen von Rechtsextremisten", wie der Verfassungsschutz auf seiner Webseite berichtet.
- Reporter vor Ort
- BfV.de: Queerfeindlichkeit im Rechtsextremismus