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Oliver Pocher: Fat Comedy nach Angriff zu Geldstrafe verurteilt


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Prozess um Prügelattacke
Oliver Pocher geschlagen: Urteil gegen Rapper gefallen


Aktualisiert am 15.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Rapper "Fat Comedy" bereut sein Verhalten

Ein Rapper hatte Pocher am Rande eines Boxkampfs in Dortmund ins Gesicht geschlagen. Am Freitag fiel das Urteil im Strafprozess nach mehreren Verschiebungen – mit Pocher als Zeuge und Nebenkläger.

Zwei Jahre nach einer Attacke auf den Comedian Oliver Pocher ist der Rapper Fat Comedy zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 15 Euro wegen schwerer Körperverletzung verurteilt worden. Er hatte Pocher am Rande eines Boxkampfs in Dortmund ins Gesicht geschlagen. Damit soll er bei dem Comedian unter anderem eine Ohrschädigung und Höreinschränkungen ausgelöst haben. Die Staatsanwaltschaft hatte für eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten zur Bewährung plädiert.

Auf Videos ist zu sehen, wie ihm der Angreifer ihm ohne Warnung ins Gesicht schlägt.
Pocher wurde am Freitag als einziger Zeuge vernommen.

Der Anwalt von Fat Comedy, Burkhard Benecken, sagte, sein Mandant bereue den Angriff, und habe bereits freiwillig 2.000 Euro Schmerzensgeld an Pocher gezahlt und sich in einem Anwaltsschreiben bei diesem entschuldigt. "Er distanziert sich von der Ohrfeige" und sehe ein, dass er völlig falsch gehandelt habe. Den Angriff habe er nicht geplant. Sein Mandant sei in seiner Jugend wegen seiner damals enormen Körperfülle oft gemobbt worden – und er habe Pocher als jemanden gesehen, "der andere niedermacht". So sei es zu der spontanen Tat gekommen. Zur Frage, von wem das Video des Angriffs stammte, das lange im Netz kursierte, äußerte sich der Angeklagte nicht. Der Rapper hatte die Aufnahmen im Internet verbreitet und kommentiert.

Im Gerichtssaal wurde Pocher von Moderator Mola Adibis begleitet. Der war auch damals vor Ort, als der Angriff auf Pocher am Rande eines Boxkampfs erfolgte. Oliver Pocher selbst nutzte den Strafprozess am Freitag als Bühne. Während der Verlesung der Anklageschrift lächelte der Comedian durchweg und antwortete auf die Frage, wie es ihm gehe: "Ich würde mal sagen, es ist 5 vor 12. Zeit für ein Knoppers."

Im Zeugenstand sagte Pocher: "Ich bin froh, dass ich nicht ohnmächtig wurde". Er habe nach dem Angriff auf ihn Angst vor bleibenden Schäden gehabt. Bei diesen "Happy Slapping" Aktionen könne auch etwas anderes passieren: "Greift er mich noch weiter an, hat er vielleicht noch ein Messer dabei", so Pocher. Die körperlichen Beeinträchtigungen direkt nach der Attacke seien für ihn deutlich spürbar gewesen: "Man hat deutlich feststellen können, dass es einen Hörverlust gab", so Oliver Pocher.

Mit dem Verteidiger von Fat Comedy lieferte sich Pocher einen Schlagabtausch. Mehrmals kommentierte er die Fragen des Rapper-Rechtsanwalts. "Sie müssen meine Fragen nicht kommentieren", rügte ihn der Anwalt. "Mach' ich aber trotzdem", antwortete Pocher und duzte ihn durchweg. Die Richterin ermahnte ihn daraufhin, sachlich zu bleiben. Bereits zu Beginn der Anhörung kommentierte Pocher die obligatorische Frage der Richterin, ob er verwandt oder verschwägert mit dem Angeklagten sei, mit den Worten: "Zum Glück nicht." Verteidiger Benecken sagte nach dem Prozess zu t-online: "Das habe ich als respektlos empfunden."

Fat Comedy entschuldigte sich bei Pocher persönlich

Nach dem Urteil zeigte sich Rapper Fat Comedy erleichtert. "Ich bin super zufrieden mit dem Urteil", sagte er t-online. Unmittelbar nach Prozessende verließen Pocher und Fat Comedy den Saal und sprachen sich ohne Beisein der Medien aus. "Ich habe ihm gesagt, dass meine Entschuldigung von Herzen kam", so der Verurteilte. Pocher habe seine Entschuldigung letztendlich angenommen und ihm die Hand geschüttelt.

In einem bereits voran erfolgten Zivilprozess war Fat Comedy im Juli 2023 vom Landgericht Frankfurt zu 50.000 Euro Schmerzensgeld und Entschädigung verurteilt worden. Sein Anwalt hatte in dem Zivilverfahren Berufung eingelegt. Der Fall liegt Benecken zufolge beim Oberlandesgericht. Pocher hatte in seiner Zivilklage 10.000 Euro Schmerzensgeld und 90.000 Euro für die Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts verlangt.

Ein Zivilprozess betrifft rechtliche Auseinandersetzungen zwischen Privatpersonen oder Unternehmen. Ein Strafprozess wird vom Staat initiiert, um eine Person wegen strafbarer Handlungen zu verfolgen und gegebenenfalls eine angemessene Strafe zu verhängen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Reporter vor Ort
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