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BVB: Wann darf Youssoufa Moukoko endlich bei Borussia Dortmund ran?


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Beim BVB-Stürmer wächst der Frust
Wann darf Moukoko endlich in Dortmund ran?


19.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Youssoufa MoukokoVergrößern des Bildes
Der Dortmunder Youssoufa Moukoko (Archivbild): Gleich drei Mal traf der Youngster für die deutsche U21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in Bulgarien. (Quelle: Bernd Thissen/dpa/dpa)

Im Nationaltrikot trifft Youssoufa Moukoko fast nach Belieben, beim BVB bekommt er keine Chance. Der Frust beim Stürmer ist groß – und bei den Fans auch.

In den letzten Tagen machte Youssoufa Moukoko wieder die Schlagzeilen, die ihm am liebsten sind. Gleich drei Mal traf er für die deutsche U21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation in Bulgarien. Damit schraubte er mit dem Adler auf der Brust nicht nur seine Trefferquote weiter nach oben, sondern bewies auch seinen Wert für die Mannschaft. Auf den 18-Jährigen ist Verlass.

Zurück beim BVB, könnte das Kontrastprogramm kaum größer sein. Hier ist Moukoko allenfalls noch dritte Wahl. Der Satz, den Sportdirektor Sebastian Kehl bei seiner Vertragsverlängerung zu Jahresbeginn gesagt hatte, dürfte dem Youngster mittlerweile wie Hohn in den Ohren klingen: "Ich bin froh, dass wir Youssoufa überzeugen konnten, dass er beim BVB die beste Perspektive hat und sein Weg hier noch lange nicht zu Ende ist."

Gastspiel mit 60-Sekunden-Auftritt

In dieser Saison stand der Mittelstürmer für Borussia Dortmund in den Pflichtspielen gerade einmal 66 Minuten auf dem Platz. Am ersten Spieltag kam er gegen Köln für 31 Minuten in die Partie, danach folgten nur noch extrem kurze Gastspiele wie der 60-Sekunden-Auftritt gegen Heidenheim. In den letzten drei Ligapartien blieb er komplett ohne Einsatz, durfte lediglich fünf Minuten Champions-League-Luft gegen den AC Milan schnuppern.

Bei Trainer Edin Terzić gesetzt sind die beiden anderen Angreifer im Kader: Zu Saisonbeginn stürmte Sebastien Haller – obwohl er sich infolge seiner Krebserkrankung erkennbar in einem körperlichen Tief befand und kein Faktor in der schwarz-gelben Offensive war. Zuletzt war der Platz an Niclas Füllkrug vergeben, Haller blieb erster Wechselkandidat – und Moukoko versauert auf der Bank.

Ist Moukoko für Terzić zu klein?

Dabei scheint es nichts zu geben, was man ihm vorwerfen kann. Trainingsbeteiligung und Einsatz, so ist aus dem Verein zu hören, böten keinen Grund zur Klage. Der Youngster lässt sich nicht hängen und bietet sich an, bekommt aber trotzdem keine Chance. Terzić scheint konsequent auf einen anderen Stürmertyp der Marke groß, kopfballstark und wuchtig zu setzen, der als Anspielstation die Bälle klatschen lässt, Gegenspieler bindet und so Räume schafft.

Dass Moukoko mit 1,79 Metern Körpergröße und seinem Spielstil diesem Bild nicht entspricht, liegt auf der Hand. Das tat er aber auch im Januar nicht, als der Verein den Vertrag mit dem Top-Talent nach zähen Verhandlungen langfristig bis 2026 zu deutlich verbesserten Konditionen verlängert hat. Damals sparte Sebastian Kehl nicht mit Lob für einen "außergewöhnlichen Spieler."

Mit 16 Jahren war Moukoko jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten

Und das aus gutem Grund, blickt man auf die sportliche Vita Moukokos, die an Rekorden reich ist: mit 16 Jahren jüngster Bundesligaspieler, jüngster Torschütze und jüngster Debütant in der U21, mit 18 Jahren jüngster WM-Spieler der deutschen Nationalelf, Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold in diesem Jahr. Als er seinen Vertrag beim BVB verlängerte, hatte er sich in der Hinrunde der Vorsaison gerade mit sechs Toren und vier Vorlagen für zehn Startelf-Einsätze bedankt.

In diesem Jahr aber durfte der 18-Jährige noch nicht einmal von Beginn an ran. Für Furore sorgt der Hochtalentierte nur noch im Nationaldress. Dort ist er gesetzt, dort liefert er ab. Elf Tore in neun Spielen für die U21 sprechen für sich und bringen ihn auch immer wieder als Alternative für die A-Elf für die Heim-EM im kommenden Jahr ins Gespräch.

Beim Spieler wächst der Frust über seine Reservistenrolle beim BVB, der sich angeblich bei einem guten Angebot sogar verkaufsbereit zeigen würde. Moukoko hält sich mit Kritik zwar zurück, dafür sprach sein Statement nach dem Dreierpack gegen Bulgarien aber Bände: "Am Ende geht es um das Vertrauen. Der Trainer vertraut mir, ich zahle das Vertrauen zurück."

Auch bei Fans wächst der Frust

Die Fans der Borussia werden noch deutlicher. Sie wollen von einem möglichen Abgang nichts wissen und machten ihrem Unmut über Moukokos Situation in den letzten Tagen bei X (ehemals Twitter) Luft. "Edin, wir müssen reden", hieß es dort vielsagend. Und während die einen ihre Kritik sachlich formulierten („Hoffe, Terzic hat den starken Moukoko auch gesehen“), flüchteten sich andere in Sarkasmus: "Moukoko mit Dreierpack bei der U21. Wird Zeit, dass er bald wieder 90 Minuten von außen Haller zugucken darf. Nicht, dass er noch abhebt."

Wie Edin Terzić darüber denkt, wird man an diesem Wochenende aber noch nicht erfahren können. Bei Youssoufa Moukoko hat jetzt auch noch das Verletzungspech zugeschlagen: Für das Heimspiel des BVB am Freitag gegen Bremen fällt er aus, wie der Trainer am Donnerstagmittag bekannt gab.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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