Staatsschutz ermittelt Mann richtet Schusswaffe auf Grünen-Büro – 19-Jähriger schweigt
Im Netz kursiert ein Foto, das zeigt, wie ein Mann eine Pistole auf die Geschäftsstelle der Grünen in Dortmund richtet. Nun hat die Polizei einen 19-Jährigen im Visier.
Ein Foto, das in den Sozialen Netzwerken kursiert, hat die Dortmunder Polizei auf den Plan gerufen. Auf dem Bild war zu sehen, wie ein Mann mit einer Schusswaffe auf das Parteibüro der Dortmunder Grünen zielt. Wie der "WDR" berichtet, soll die Aufnahme von einem mutmaßlichen Neonazi stammen, der es selbst im Internet verbreitet hat.
Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag informieren, ermittelten sie gegen einen 19-Jährigen – sie ordnen ihn dem politisch rechten Spektrum zu. Er ist zudem polizeilich bekannt. Den jungen Mann nahmen die Beamten vorläufig fest, mussten ihn aber wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Bild womöglich unecht?
Wie Staatsanwalt Henner Kruse auf t-online Anfrage mitteilt, äußerte sich der junge Mann nicht zu dem Vorfall. Auch besteht die Möglichkeit laut Kruse, dass das Bild aus den sozialen Medien ein Fake sein kann.
Eine anonyme Person soll sich bei den Grünen gemeldet haben, sie habe den Account der Person gefunden, die für das Bild verantwortlich sein soll. Daraufhin ermittelte die Polizei gegen den mutmaßlichen 19-Jährigen. Auf dem Account des jungen Mannes habe die Polizei aber offenbar nichts weiteres Verdächtiges finden können, so Kruse weiter. Das Bild war weg.
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"Wir nehmen diese Situation sehr ernst"
Auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, haben sich die Grünen zu dem Vorfall geäußert. Das Bild sei demnach am Mittwochmorgen in den Sozialen Medien aufgetaucht. "Wir nehmen diese Situation sehr ernst. Seit Bekanntwerden des Angriffs stehen wir in engem Austausch mit der Polizei und dem Staatsschutz und unterstützen die Ermittlungen", heißt es in dem Beitrag. "Die politische Arbeit vor Ort werden wir wie gewohnt fortsetzen und uns dadurch nicht einschränken lassen."
Weiter erklären die Grünen, dass es sich bei Angriffen wie diesem auch immer um einen Angriff auf die Demokratie handle. "Leider erleben wir immer häufiger, dass sich solche Angriffe auf grüne Gliederungen und andere demokratische Parteien häufen", so die Partei auf X. "Nicht ohne Grund weisen wir immer wieder darauf hin, dass der Rechtsextremismus die größte Gefahr für unsere Demokratie ist."
- wdr.de: "Social Media: Mit Schusswaffe vor Dortmunder Parteibüro"
- ruhrnachrichten.de: "Mutmaßlicher Neonazi veröffentlicht Foto - Staatsschutz ermittelt"
- twitter.com: Beitrag der Grünen Dortmund vom 27. September 2023
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Dortmund vom 29. September 2023
- Telefonat mit Henner Kruse, Staatsanwaltschaft Dortmund