Russische Aktivistengruppe Pussy Riot verschiebt Konzert in Dortmund – wegen Visa
Drei Konzerte in Deutschland muss die Punk-Gruppe verschieben. Es gibt offenbar Probleme mit den Visa.
Die Aktivisten der russischen Punk-Gruppe Pussy Riot müssen aufgrund Problemen bei der Einreise nach Deutschland ihre drei Konzerte in Dortmund und Frankfurt verschieben. Das berichteten die RuhrNachrichten (RN) unter Berufung des Dortmunder Jazzclubs "domicil" am Dienstag. Demnach erlauben die Visa- und Arbeitsbestimmungen der russischen Linksaktivisten erst eine Anreise am 19. September.
Vorgesehen waren Auftritte in Dortmund am 17., in Frankfurt am 19. und 20. September 2023. Diese Teile der Tournee werden nun laut Webseite des "domicils" auf März 2024 gelegt. Aktuell tourt die Punk-Gruppe durch die USA, nächster Stopp ist am 3. September in Seattle.
Zuletzt hatten die Aktivistinnen der Band im Februar für Schlagzeilen gesorgt, da sie ihren geplanten Auftritt bei den Maifestspielen in Wiesbaden wieder abgesagt hatten. "Wir wussten nicht, dass auch Anna Netrebko an diesem Festival teilnehmen wird", teilte die oppositionelle Künstlergruppe auf ihrem Twitterkanal mit. Ebenfalls nicht bekannt sei ihnen gewesen, dass sie als Ersatz für ukrainische Musiker eingeplant seien, die wegen der Sopranistin Netrebko abgesagt hatten.
Protestaktion bei WM in Katar sorgte für Schlagzeilen
Aufsehen erregte die Punk-Gruppe zudem während des Endspiels bei der Fußball-WM in Katar. Hier versuchte eine Aktivistin für eine Protestaktion auf das Spielfeld zu gelangen. Pussy Riot wollte die Weltöffentlichkeit durch die Aktion laut einer Mitteilung an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erinnern, auf das Schicksal des in Russland inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny hinweisen und auch auf die schwierige Lage der Frauen im Iran aufmerksam machen.
- domicil-dortmund.de: Programm
- RuhrNachrichten.de: Pussy Riot wollen in Dortmund auftreten (kostenpflichtig)
- Mit Material der dpa