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Castrop-Rauxel: Massenprügelei – welche Rolle spielte Streit am Vorabend?


Nach Massenschlägerei in Castrop-Rauxel
War Streit am Vorabend der Auftakt? Polizei sucht Zeugen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 16.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Polizeieinsatz am Ort der Massenschlägerei in Castrop-Rauxel. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Polizeieinsatz am Ort der Massenschlägerei in Castrop-Rauxel. (Quelle: Marc Gruber/7aktuell/dpa-bilder)
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Bis zu 50 Menschen prügeln am Donnerstagabend aufeinander ein. Einen Abend zuvor gab es an gleicher Stelle bereits Auseinandersetzungen.

Als "Tumultlage" bezeichnete der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag die Ereignisse des Vorabends. In Castrop-Rauxel waren zwei Gruppen aufeinander losgegangen, bis zu 50 Personen sollen sich auf offener Straße mit Messern, Schlagstöcken und Baseballschlägern geprügelt haben. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt, ein 23-Jähriger sei inzwischen außer Lebensgefahr, sagte Reul der Deutschen Presse-Agentur.

Der Polizei Recklinghausen steht nun kleinteilige Ermittlungsarbeit bevor. Sie bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0800/2361 111 zu melden, sofern sie nicht bereits durch die Polizei befragt wurden. Zeugen, die Videos oder Fotos aufgenommen haben, sollen die Dateien auf dem Hinweisportal der Polizei hochzuladen.

Die Gelsenkirchener Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen kündigte verstärkte Maßnahmen im Stadtgebiet an. "Das Ausmaß und die Dimension haben mich erschüttert", teilte sie mit. Nach Polizeiangaben konnte erst ein Großaufgebot an Einsatzkräften die Lage stabilisieren, auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt.

Der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert bestätigte am Freitag, dass von 52 Personen die Personalien aufgenommen worden seien. Eine 19-köpfige Mordkommission der Polizei Recklinghausen ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Beteiligte aus dem Clanmilieu?

Die Hintergründe der Schlägerei sind weiterhin unklar. Es gebe Indizien, dass der Fall etwas mit dem Clanmilieu zu tun haben könnte, sagte Innenminister Reul. Abschließend lasse sich das aber noch nicht zuordnen. Oberstaatsanwalt Dombert sagte hingegen, es gebe bislang keine Hinweise auf einen kriminellen Hintergrund. Nach ersten Ermittlungen sei der Grund für die Eskalation im zwischenmenschlichen Bereich zu finden. Die Beteiligten sollen sich gekannt haben, teils Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus gewesen sein. Der zunächst lebensgefährlich verletzte 23-Jährige sei syrischer Staatsbürger, sagte Reul außerdem.

Wie die Behörden mitteilten, war es bereits am Dienstag auf derselben Straße in Castrop-Rauxel zu einem Streit mit Verletzten gekommen. Daran waren den Angaben zufolge etwa zehn Personen im Alter zwischen 11 und 49 Jahren beteiligt, die sich kennen sollen. Mögliche Verbindungen würden jetzt geprüft.

Wie die "Ruhr Nachrichten" berichteten, sagte eine an der Schlägerei beteiligte Person, dass Ursache der Auseinandersetzung ein vorheriger Streit unter Kindern der beiden beteiligten Familien gewesen sei. Als man sich zur Schlichtung am Donnerstagabend habe treffen wollen, habe eine Familie plötzlich über Social Media ihre Angehörigen aufgerufen, sie in der Wartburgstraße zu unterstützen. Diese Theorie hat die Polizei aber bisher nicht bestätigt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ruhrnachrichten.de: "Massenschlägerei in Castrop-Rauxel 70 Personen schlagen mit Macheten und Knüppeln zu"
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