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Gewalt im Amateurfußball | Insta-Schiedsrichter QualleXD: "Ton ist rauer"


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Gewalt im Amateur-Fußball
Schiedsrichter-Influencer: "Der Ton ist rauer als früher"


Aktualisiert am 01.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Der 21-jährige Pascal "Qualle" Martin: In seinen Videos wirbt er für Fairplay und Respekt im Fußball.Vergrößern des Bildes
Der 21-jährige Pascal "Qualle" Martin: In seinen Videos wirbt er für Fairplay und Respekt im Fußball. (Quelle: Athletia Sports)

Pascal "Qualle" Martin ist Schiedsrichter – und Influencer mit mehr als 500.000 Followern. Er sagt: Die Gewalt im Amateur-Fußball hat massiv zugenommen.

Der 21-jährige Pascal Martin – Spitzname "Qualle" – ist neben seiner ehrenamtlichen Schiedsrichtertätigkeit ein regelrechter Social-Media-Star. "Qualle" hat mit seinem Account mehr als eine halbe Million Follower auf TikTok, Videos von ihm werden millionenfach geschaut. Als Influencer wirbt er für Fairplay im Fußball und fordert "Respekt für den Schiedsrichter". Der Schiri-Influencer spricht im Interview mit t-online über die Zunahme von Gewalt im Amateur-Fußball und wie er damit auf dem Platz umgeht. Stets humorvoll, wie er sagt.

t-online: Aktuell macht der Amateurfußball immer wieder mit Schlägereien auf dem Platz Negativschlagzeilen – zuletzt starb sogar ein 15-Jähriger in Frankfurt nach einem Schlag auf den Kopf. Stellst du eine Zunahme der Gewalt auf den Plätzen fest?

Pascal Martin: Ich glaube, dass sich die Stimmung auf dem Fußballplatz geändert hat – vor allem im Jugendbereich –, weil sich die gesamte Stimmung in der Gesellschaft geändert hat. Der Ton auf den Straßen ist momentan rauer als früher. Ich stelle fest, dass man stärker als sonst aufpassen muss, wo man hingeht und was man sagt.

Wie gehst du auf dem Platz mit Aggressivität um?

Ich versuche, im Jugendbereich eher pädagogisch und humorvoll zu handeln als mit Gelb-Rot – anders als viele Schiris, die dies mit einer gehobenen Nase machen. Denn im Endeffekt bin ich in der Kreisliga unterwegs. Da spielen die Leute nicht in zwei Jahren Champions League. Hier sollen die Kids Spaß haben und keinen Druck bekommen. Mir ist aber auch klar, dass diese Linie nicht bei allen Schiri-Kollegen ankommt.

Ist das deine Motivation, also dein Antrieb – der pädagogische Faktor um Fairness im Fußball?

Hundertprozentig. Bei mir ist das einfach so. Jeder hat seine eigene Linie, wie er pfeift. Wenn du ein Hobby machst oder etwas machst, was du einfach liebst, dann machst du's weiter. Natürlich tun auch Situationen weh – gerade wenn du nach einem Spiel vom Spielfeld gehst und ausgepfiffen wirst, ist das kein geiles Gefühl. Aber ich liebe das Schiedsrichtersein.

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Dein schönstes Schiri-Erlebnis?

Platzsturm beim Spiel vor 580 Zuschauern – Westfalia Rhynern gegen Schalke. Auch wenn ich einen Platzsturm natürlich nicht gutheiße und das aus Sicherheitsgründen auch nicht noch mal erleben möchte. Viele wollten danach Fotos mit mir haben, das war echt einer meiner schönsten Gefühle. Das hat mir einfach Anerkennung gegeben und gezeigt, dass ich in meiner Arbeit vieles richtig mache.

Was treibt dich vom dörflichen Niedersachsen ins Ruhrgebiet?

Ich bin ja nicht komplett hier hingezogen. Ich bin gerade dabei, eine Zweitwohnung zu organisieren. Die Entscheidung hierfür ist aus privaten Gründen gefallen. Der Dortmunder Verein Westfalia bietet sich deshalb als Club an, unter dem ich meine Schiedsrichter-Tätigkeit fortsetzen kann. Hier habe ich mich gleich nach den ersten Gesprächen wohlgefühlt.

Ruhrgebiet vs. Niedersachsen – was ist anders?

Man merkt, dass hier eine ganz besondere Stimmung herrscht. Das habe ich schon bei Jugendturnieren gemerkt. Viele Leute, auch Eltern, sind hier ganz schön motiviert. Da gibt es wirklich viele Kandidaten, die von außen reinfunken, wie ich es zum Beispiel in meinem bisher ländlichen Kreis Detmold nicht gewohnt war.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Pascal Martin
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