Recklinghausen Kinderpornografie-Besitz: Pfarrer verliert sein Amt
Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung im November war belastendes Material sichergestellt worden. Seitdem waren ihm priesterliche Tätigkeiten untersagt.
Ein Pfarrer aus Recklinghausen, gegen den Ermittlungen wegen des Besitzes von Kinderpornografie laufen, ist von seinem Amt in der entsprechenden Pfarrei entbunden worden. Den Schritt habe Bischof Felix Genn vorgenommen, teilte das Bistum Münster am Sonntag mit. Genn habe den Mann "entpflichtet".
"Der Bischof folgt damit dem Wunsch des Priesters, der den Bischof am 19. Februar um die Entpflichtung gebeten hatte", hieß es in der Mitteilung. In den Gottesdiensten der Pfarrei sei die Information am Wochenende den Gläubigen überbracht worden. Wer künftig die Pfarrei leite, werde nun unter anderem mit den Gremien vor Ort besprochen.
Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen Kinderpornografie-Besitz
Gegen den Priester aus Recklinghausen laufen Ermittlungen wegen des Besitzes von Kinderpornografie. Mitte Februar hatte ein Sprecher der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC), die bei der Kölner Staatsanwaltschaft angesiedelt ist, erklärt, dass sich der Tatverdacht nach Sichtung sichergestellter Datenträger erhärtet habe. Die Auswertung aller Daten werde aber noch einige Zeit dauern.
Ermittler hatten im vergangenen November die Wohnung des Pfarrers durchsucht und dabei unter anderem Computer, Festplatten und Handys beschlagnahmt. Nach Angaben des Bistums war der Mann damals schon unmittelbar nach Aufnahme der Ermittlungen suspendiert und damit aus dem Dienst genommen worden. Alle priesterlichen Tätigkeiten waren ihm seitdem untersagt. Nun verliert er auch sein Amt in der Pfarrer.
- Nachrichtenagentur dpa