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Lehrerflucht wegen A45-Brückensperrung: "Viele bewerben sich hier weg"


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Rahmedetalbrücke
Lehrerflucht wegen A45-Sperrung: "Viele bewerben sich hier weg"


26.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Leeres Klassenzimmer mit hochgestellten Stühlen: Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen fehlen die meisten Lehrerinnen und Lehrer.Vergrößern des Bildes
Leeres Klassenzimmer (Symbolbild): Aufgrund der Brückensperrung wird der Arbeitsort im Märkischen Kreis für Lehrkräfte unbeliebt. (Quelle: Jörg Halisch via www.imago-images.de/imago-images-bilder)

Aufgrund der Sperrung der A45-Brücke flüchten immer mehr Lehrer aus der Region. Die Situation sei "angespannt", berichtet die Bezirksregierung. Stellen bleiben unbesetzt.

Der Sperrung der maroden Autobahnbrücke Rahmede der Autobahn 45 bei Lüdenscheid hat Auswirkungen auf den Lehrerstand in den Schulen des Märkischen Kreises. Fast 240 Stellen sind zurzeit unbesetzt. Die Lücke sei in allen Schulformen größer als im restlichen Regierungsgebiet, berichtet der Westdeutsche Rundfunk (WDR). Die Bezirksregierung Arnsberg bestätigte t-online die Zahlen.

"Wir haben Probleme, die Stellen in dieser Region zu besetzen", teilte ein Bezirksregierungssprecher t-online am Donnerstag mit. Grund sei insbesondere die Sperrung der Rahmedetalbrücke. Auch verzeichne die Behörde aufgrund der Sperrung der Autobahnbrücke und deren Folge von stundenlangen Staus vermehrt Wegbewerbungen aus dem Gebiet.

Lehrerverband schlägt Versetzungen als Lösung vor

"Einzelfallgespräche zu diesem Thema gehören hier mittlerweile zum Alltag. Signale der betroffenen Lehrkräfte bekommt man nahezu täglich mit", sagte der Sprecher. Thema sei hier stets die lange Fahrzeit zur Arbeitsstelle. Die Situation sei sehr angespannt. "Wir sind da sehr im Dialog. Im Moment ist es für alle Beteiligten ein schwieriges Geschäft. Wir haben sowieso schon einen Lehrkräftemangel in Nordrhein-Westfalen. Das ist jetzt noch mal ein Schwierigkeitsgrad obendrauf. Die Sperrung macht die Sache jetzt nicht einfacher", sagte der Sprecher weiter.

Der Präsident des Lehrerverbands NRW, Andreas Bartsch, kritisierte die Landflucht aus der Region und schlägt als Lösungsmaßnahme Versetzungen einzelner Lehrkräfte in die aufgrund der Brückensperrung krisengebeutelte Region vor. Bartsch sieht hier Handlungsbedarf bei der Bezirksregierung Arnsberg. "Natürlich sind die großen Städte wie Köln und Düsseldorf bei jungen Lehrkräften beliebter, aber die Möglichkeit der Abordnung hat die Bezirksregierung", sagte er t-online.

Lehrerverband NRW kritisiert Landflucht aus der Region

Zudem verwies er auf die Wichtigkeit des Listenverfahrens beim Einstellungsverfahren von Lehrkräften. Im Listenverfahren werden anhand der von den Schulen gemeldeten Bedarfe nach den von den Bewerbern angegebenen Ortswünschen Angebote vergeben. Es sieht vor, dass man Schulen zugeteilt bekommt. "Lehnen Lehrkräfte diese angebotenen Stellen ab, können diese für ein Jahr gesperrt werden. Das überlegt man sich dann gut", so Bartsch.

Die marode Autobahnbrücke Rahmede zählt zur wichtigen Nord-Süd-Achse Frankfurt-Dortmund. Täglich sind rund 20.000 Fahrzeuge, davon rund 6.000 Lastwagen, auf der Strecke über Umleitungen durch Lüdenscheid unterwegs. Die Sperrung der Brücke ist ein kaum auszumalendes wirtschaftliches Desaster für die ganze Region. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert gigantische Verluste in den kommenden Jahren – selbst konservativ gerechnet sei von 3,5 Milliarden Euro Schaden auszugehen.

Verwendete Quellen
  • Bezirksregierung Arnsberg: Übersicht zur Lehrerversorgung im Märkischen Kreis
  • Gespräch mit Andreas Bartsch, Präsident des Lehrerverbandes
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