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Wintereinbruch in NRW sorgt für volle Ski-Gebiete und Glätteunfälle


Schneefall in NRW
Winterwetter bringt volle Skigebiete und zahlreiche Glätteunfälle

Von dpa
Aktualisiert am 23.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Winterberg: Skifahrer stehen vor einer Anzeigetafel, die überwiegend geöffnete Pisten ausweist. Im Sauerland gibt es nach wochenlangem Tauwetter wieder gute Wintersportbedingungen.Vergrößern des Bildes
Winterberg: Skifahrer stehen vor einer Anzeigetafel, die überwiegend geöffnete Pisten ausweist. Im Sauerland gibt es nach wochenlangem Tauwetter wieder gute Wintersportbedingungen. (Quelle: Foto: Bernd Thissen/dpa)
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In NRW hat es am Wochenende fast überall geschneit – zur Freude der Rodler und Skifahrer. Der Wintereinbruch führte auch zu Verkehrsbehinderungen.

Das Winterwetter hat in Nordrhein-Westfalen am Wochenende für volle Skigebiete gesorgt. Es gab aber auch zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen. Nach wochenlanger Durststrecke waren am Samstag und Sonntag erstmals wieder gute Wintersportbedingungen. Im Sauerland und im Rothaargebirge waren daher 90 von fast 130 Liften geöffnet – bisheriger Rekord für diesen Winter.

"Die Bedingungen sind super. Besser geht es gar nicht", sagte Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersport-Arena Sauerland, am Samstag. "Nur die Sonne könnte sich auch noch blicken lassen." Am Dienstag und Donnerstag habe es noch ordentlich Neuschnee gegeben. Entsprechend seien die ersten Parkplätze am Samstag bereits gegen 9.30 Uhr voll gewesen. "Im Kerngebiet um Winterberg und Willingen ist ordentlich was los." Auch am Sonntag waren die Pisten laut Schulten "sehr gut besucht". Über Nacht sei zusätzlich noch einmal Schnee heruntergekommen. Sie empfahl, antizyklisch anzureisen und auch kleinere Naturschneegebiete wie Sellinghausen oder Usseln ins Visier zu nehmen. Zudem sei unter der Woche deutlich weniger los.

Temperaturen konstant unter Null

Die Temperaturen lagen im Hochsauerland konstant unter null – bei minus drei bis minus sechs Grad. Auf dem Kahlen Asten wurde die Schneehöhe am Sonntag mit 27 Zentimetern angegeben. Zudem waren die Schneekanonen bei den frostigen Temperaturen in den vergangenen Tage im Dauerbetrieb. Für Skilangläufer waren nach Angaben der Wintersport-Arena knapp 150 Kilometer Loipen gespurt.

Seit Weihnachten hatten zweistellige Temperaturen mit Regen und starkem Wind den Schnee schnell schmelzen lassen. Zuletzt war Skifahren und Snowboarden im Sauerland nur noch in Winterberg auf ein paar schmalen Kunstschnee-Schneisen in der ansonsten grünen Landschaft möglich.

Der Wintereinbruch führte in Teilen von NRW allerdings auch zu Verkehrsbehinderungen. Bei Schnee und Glätte gab es bereits am Freitag zahlreiche querstehende oder liegengebliebene Fahrzeuge sowie Zusammenstöße. Etwa im Kreis Düren wurden von Freitagmittag bis Samstagmorgen knapp 180 Unfälle und 70 Gefahrenstellen gemeldet, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt hätten die Beamten rund 300 witterungsbedingte Einsätze gezählt. Bei den Unfällen wurden demnach sechs Menschen leicht verletzt. Der Sachschaden betrage geschätzt mehr als 200.000 Euro.

Stundenlanges Warten auf Abschleppdienst

Überall im Kreis Düren seien Straßen zeitweilig nicht mehr zu befahren gewesen, weil Autos sich gedreht hätten, halbseitig in Böschungen gelandet oder mit anderen Fahrzeugen verkeilt gewesen seien. Einige Lastwagenfahrer mussten laut Polizei stundenlang auf die Abschlepphilfen warten.

Auch im Ruhrgebiet sorgten die glatten Straßen am Freitag für Unfälle. So habe ein Autofahrer in Hagen wegen der Witterung sein Fahrzeug angehalten, was ein weiterer Verkehrsteilnehmer zu spät erkannt habe, berichtete die Polizei am Samstag. Er sei mit seinem Wagen gegen das stehende Auto geprallt, das daraufhin über die Fahrbahn geschoben wurde und eine Böschung hinabrollte. Verletzte gab es nicht.

In Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis) rutschte laut Polizei ein Bus aufgrund von Straßenglätte und Schneematsch gegen einen weiteren Bus, der bereits an einer Haltestelle wartete. Durch den Aufprall verletzte sich die Busfahrerin leicht.

Kontrolle über Fahrzeug verloren

Von Samstagabend bis Sonntagmorgen führte das Winterwetter erneut gebietsweise zu Unfällen. Etwa in Hagen habe eine 51-Jährige am Sonntagmorgen auf einer schneebedeckten Straße die Kontrolle über ihr Auto verloren, sei ins Schleudern geraten und gegen ein Haltestellenschild gekracht, teilte die Polizei mit. Die Fahrerin blieb unverletzt.

In Detmold kam es zu zwei Glätteunfällen. Ein 20-Jähriger sei mit seinem Wagen, der laut Polizei noch mit Sommerreifen ausgerüstet war, in der Nacht auf Sonntag von der schneeglatten Fahrbahn abgekommen und habe sich im Straßengraben überschlagen, hieß es weiter. Der junge Mann wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Ein weiterer 20 Jahre alter Autofahrer habe sich ebenfalls in der Nacht auf Sonntag in Detmold wegen nicht angepasster Geschwindigkeit mit seinem Wagen überschlagen, teilten die Beamten mit. Das Fahrzeug sei auf einer angrenzenden Wiese zum Stehen gekommen. Sowohl der Mann als auch sein 13-jähriger Beifahrer wurden leicht verletzt.

Mildere Höchsttemperaturen zum Start der neuen Woche

Im Kreis Höxter berichtete die Polizei von sechs Glätteunfällen von Samstagabend bis Sonntagmorgen. Es sei bei Blechschäden geblieben.

Zum Start der neuen Woche erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) mildere Höchsttemperaturen von zwei bis fünf Grad und keine Niederschläge mehr in NRW. Zudem gebe es am Montag viele Wolken, ehe am Dienstag zeitweise auch mal wieder die Sonne zu sehen sei. Damit nehme auch die Glättegefahr ab, sagte eine Meteorologin am Sonntag. Dennoch könne in den Nächten örtlich Glätte auftreten – durch Reif oder gefrierende Nebelnässe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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