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Dahoud: Zurück in die Startelf beim BVB?


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Mittelfeldstratege beim BVB
Dahoud: Mit neuem Vertrag zurück in die Startelf?


13.01.2023Lesedauer: 4 Min.
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Trainingslager von Borussia Dortmund in Marbella: Trainer Edin Terzic (rechts) gibt Jude Bellingham (links) und Mahmoud Dahoud Anweisungen. (Quelle: IMAGO/Kirchner/Marco Steinbrenner)

Mit der Rückkehr von Mo Dahoud hat der BVB wieder mehr Optionen. Der Stratege wiederum kämpft um einen neuen Vertrag – und weckt Interesse der Konkurrenz.

"Hello 2023, I am back" postete Mahmoud Dahoud Anfang Januar auf seinem Twitter-Account, dazu ein Foto vom Training und eines mit Victory-Zeichen. Die Botschaft dahinter ist klar: Nach langer Verletzungspause ist der 27-Jährige nicht nur wieder fester Bestandteil des BVB-Kaders, sondern will auch auf direktem Wege zurück in die Startelf. Damit bietet Dahoud dem Trainer für die Rückrunde neue Optionen – und eröffnet sich selbst alle Chancen, sich bei der Borussia für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Oder auch bei der Konkurrenz, die vor allem aus dem Ausland längst aufmerksam die Wege des Mittelfeld-Strategen verfolgt und auf einen ablösefreien Wechsel im Sommer spekuliert.

Technisch versiert, laufstark, mit gutem Passspiel, wendig und dynamisch, kreativ und trickreich, gerade auch in engen Räumen und in Eins-zu-eins-Situationen. Es sind diese Attribute, mit denen Dahoud sich in den letzten Jahren seinen festen Platz bei der Borussia erkämpft hat. Auch in dieser Spielzeit war er bei Edin Terzic gesetzt, stand in jedem der ersten vier Pflichtspiele auf dem Platz. Bis zu jener unglückseligen Partie gegen Bremen Ende August, als er sich die Schulter auskugelte. Die konservative Behandlung schlug nicht an. Der Nationalspieler musste operiert werden – das Aus für das Fußballjahr 2022.

Aufbauspiel mit Struktur und Ordnung

Dabei hatten nicht zuletzt die ersten Minuten gegen Bremen gezeigt, wie wertvoll Mo Daoud ist. Immer wieder hatte er sich fallen lassen, um das Spiel von hinten heraus zu lenken. Geschickt hatte er sich dem aggressiven Pressing des Gegners mit schnellen Drehungen entzogen und passgenau die breit aufgestellten Außenverteidiger in Szene gesetzt. Fähigkeiten, die dem Spiel der Borussia in den nächsten Wochen fehlen sollten.

Aufbauspiel, verbunden mit Struktur und Ordnung, das verkörpert in den Reihen des BVB vor allem Dahoud. Er kann das Dortmunder Spiel prägen. Emre Can reicht an seine Qualitäten bei Weitem nicht heran. Salih Özcan wiederum bringt als gelernter Sechser vor allem Zweikampfstärke mit, bei ihm muss man aber Abstriche im Spielaufbau machen.

Dahoud aber hat sich gerade im Zweikampfverhalten in den letzten Spielzeiten deutlich gesteigert und kann dem Trainer so ein Gesamtpaket anbieten. Er ist eben nicht mehr nur der kluge Stratege und Passgeber, als der er schon als U21-Europameister auf sich aufmerksam gemacht hatte. Der inzwischen 27-Jährige überzeugt mittlerweile auch in der Zweikampfführung und Ballbehauptung. Damit hat er nicht nur im Duell mit Özcan einen Vorteil, sondern bietet Edin Terzic auch neue Optionen.

Im ersten Test gegen Düsseldorf probierte es der Trainer der Borussia mit einer 4-1-4-1-Formation. Gesucht wird dabei in der Zentrale das nahezu perfekte Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff. Eine anspruchsvolle Aufgabe für einen alleinigen Sechser – aber genau das kann Mo Dahoud. Er verspricht einerseits die Struktur und Stabilität, die der BVB in der ersten Halbserie teilweise vergebens gesucht hat. Andererseits geht beides bei Dortmunds Nummer 8 nicht zulasten von Tempo und Spielwitz.

Dahoud: Entscheidendes Puzzleteil im Kampf um CL-Plätze?

Jude Bellingham rückt in diesem System eine Reihe nach vorne und kann seine Offensivqualitäten noch mehr einbringen. Aber auch bei der bislang zumeist praktizierten 4-2-3-1-Formation mit Bellingham als Part des defensiven Mittelfeldes braucht es für den jungen Engländer und seinen zuweilen sehr forschen Vorwärtsdrang eine ideale Ergänzung. Dahoud hat bereits bewiesen, dass er dann im Zentrum die Räume schließen und absichern kann.

Bringt der Deutsch-Syrer seine Qualitäten in den nächsten Wochen auf den Rasen, kann er bei der Borussia zu einem entscheidenden Puzzlestein im Kampf um die Champions-League-Plätze und unverzichtbaren Teil der Mannschaft werden. Bei dieser Perspektive läge es nahe, sich frühzeitig auch mit einer Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages zu befassen. Doch hier spielt der BVB um Sportdirektor Sebastian Kehl bislang auf Zeit; Gespräche sollen erst jetzt nach dem Trainingslager in Marbella stattfinden.

Ein Selbstläufer, das scheint klar zu sein, werden die Verhandlungen trotz gegenseitiger Wertschätzung nicht. Als Mahmoud Dahoud seinen Vertrag im Sommer 2021 inmitten der Corona-Pandemie verlängerte, kam er dem Verein entgegen und nahm Abstriche bei seinem Gehalt hin. Damit soll er jetzt eher im unteren Mittelfeld der Dortmunder Gehaltstabelle angesiedelt sein.

Man kann davon ausgehen, dass sich nach den Vorstellungen des 27-Jährigen der Stellenwert, den er sich bei der Borussia auf dem Platz erarbeitet hat, auch finanziell widerspiegeln soll. An Alternativen und damit auch an Druckmitteln dürfte es Dahoud nicht mangeln, der seit 1. Januar offiziell mit anderen Vereinen verhandeln darf. Interesse soll es aus Italien und Spanien, vor allem aber aus England geben. Die finanzstarken Klubs aus der Premier League – allen voran Newcastle United – haben auch in der Vergangenheit schon offensiv um den Strategen geworben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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