Einsatz in Castrop-Rauxel Kein Gift in Garagen gefunden – verdächtiges Paket ist harmlos
Nach dem Anti-Terror-Einsatz in Castrop-Rauxel wurden zwei Garagen nach gefährlichen Giftstoffen durchsucht. Sie sollen einem der beiden Brüder gehören.
Am Montagmorgen hat die Polizei in Castrop-Rauxel gemeinsam mit einer sogenannten Analytischen Task Force der Feuerwehr, die den sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen gewährleisten soll, zwei Garagen durchsucht. Zugleich sei ein weiterer Durchsuchungsbeschluss erwirkt worden, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa.
Der Generalstaatsanwalt erklärte, dass der ältere der beiden, wegen Terror-Verdachts beschuldigten, Brüder über die beiden Garagen verfüge. Wie lange der Einsatz dauert, sei einem Sprecher der Feuerwehr zufolge nicht abzuschätzen: "Wenn es leere Garagen sind, dann macht man einmal die Tore auf, macht ein Foto von einer leeren Garage und fährt wieder", sagte er gegenüber der dpa.
In einem verdächtigen Päckchen wurden die Giftstoffe vermutet
Auch in den beiden Garagen konnten keine giftigen Stoffe von den Einsatzkräften gefunden werden. Am Sonntag hatten die Beamten bereits die Wohnung einer der zwei verdächtigen Brüder durchsucht – die Suche nach Beweisen blieb ebenfalls erfolglos.
Dabei hatte ein Päckchen kurzfristig die Aufmerksamkeit der Task Force geweckt: Sie vermuteten einen gefährlichen Inhalt und ließen vorsichtshalber die umliegenden Häuser des Einsatzortes evakuieren. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf fasste gegenüber der dpa zusammen: "Im Ergebnis haben wir nichts Beweisrelevantes gefunden".
25-Jähriger war schon wegen versuchten Mordes verurteilt
Der jüngere der beiden Brüder war 2019 unter anderem wegen versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden – auch wegen weiterer Delikte ist er vorbestraft. Wie aus einem Bericht der dpa hervorgeht, sei er auch zum Zeitpunkt seiner Festnahme am Sonntag noch nicht auf freiem Fuß gewesen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund erklärte, dass der Mann wegen einer Suchterkrankung in einer Erziehungsanstalt in Hagen untergebracht wurde, aufgrund einer Lockerung jedoch am Wochenende bei Angehörigen sein durfte.
Im Juli 2018 soll der 25-Jährige im betrunkenen Zustand einen Ast von einer Autobahnbrücke geworfen haben: Die Fahrerin eines Autos wurde durch Glassplitter verletzt – überführt wurde er durch DNA-Spuren am zehn Kilogramm schweren Ast. Das Landgericht Dortmund verurteilte ihn im Januar 2019 zu sieben Jahren Freiheitsstrafe wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und vorsätzlichem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.
Anti-Terror-Einsatz: Der Tipp zur Festnahme kam aus den USA
In der Nacht zum Sonntag wurden in Castrop-Rauxel zwei Brüder im Alter zwischen 32 und 25 Jahren festgenommen worden: Sie sollen versucht haben, Gift für einen islamistisch motivierten Anschlag zu beschaffen. Laut der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf konnten die entsprechenden Giftstoffe Cyanid und Rizin in der Wohnung des 32-Jährigen nicht gefunden werden.
Bereits am Sonntagabend wurde gegen die beiden Brüder ein Haftbefehl erlassen. Zunächst blieb unklar, wie weit mögliche Anschlagspläne fortgeschritten waren – auch zu potenziellen Zielen gibt es vorerst keine weiteren Informationen. Der Tipp für die Festnahme der beiden Verdächtigen soll aus den USA gekommen sein.
- Nachrichtenagentur dpa