Dortmunder Ladesäulen-Hersteller Compleo kündigt Insolvenz an – Aktie bricht ein

Der Dortmunder Ladesäulenhersteller kündigt Insolvenz an. Der Kurs des Ladetechnikanbieters brach am Aktienmarkt zeitweise um bis zu 86 Prozent ein.
Das Dortmunder E-Ladesäulen-Unternehmen Compleo hat am Dienstag die Einleitung eines Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angekündigt. Angesichts von Informationen über den Stand der Verhandlungsgespräche mit potenziellen Investoren und Stakeholdern sei der Vorstand zu dem Ergebnis gekommen, dass "die in den letzten Wochen geführten Gespräche über eine kurzfristige Bereitstellung zusätzlicher Finanzierungsmittel nicht mehr mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden", teilte Compleo am Vorabend nach Börsenschluss mit.
Am Dienstag wurde nun wegen drohender Zahlungsunfähigkeit ergänzt, dass in den nächsten Tagen ein Antrag auf Eröffnung eines geordneten Insolvenzverfahrens in Eigenregie beim zuständigen Amtsgericht gestellt werden soll.
Die Ankündigung hat die Aktien von Compleo am Dienstag einbrechen lassen. Der Kurs des Ladetechnikanbieters sank im frühen Handel um bis zu 86 Prozent ein. Zeitweise wurde damit aus der Aktie ein Pennystock mit Kursen unter einem Euro. Zuletzt lag der Kurs knapp über dieser Marke mit einem Abschlag von 82,5 Prozent.
Erst Mitte November wurde Konzept für Neuausrichtung vorgestellt
Hohe Kosten hatten den Verlust bei Compleo in den ersten drei Quartalen ausgeweitet. Erst Mitte November hatte der seit 1. November amtierende Vorstand unter der Führung von Jörg Lohr sein Konzept zur Neuausrichtung des Geschäfts vorgestellt.
Compleo war im Oktober 2020 an die Börse gegangen. Der Ausgabepreis hatte 49 Euro je Aktie betragen. Nachdem die Anteilsscheine zunächst zwischenzeitlich stark gestiegen und im Sommer 2021 bei knapp 113 Euro ein Rekordhoch erreicht hatten, ging es steil nach unten. Das Jahresminus liegt nun bei etwa 98 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa