Mordkommission ermittelt Mann übergießt Vater mit Benzin und zündet ihn an
Ein Familienstreit eskalierte im südlichen Ruhrgebiet so sehr, dass ein 34-Jähriger zu einem Benzinkanister griff.
In Schwelm (Ennepe-Ruhr-Kreis) ist ein 34 Jahre alter Mann festgenommen worden: Er soll versucht haben, seinen Vater mit Kraftstoff und Feuer zu töten.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten, ereignete sich die Attacke am frühen Donnerstagmorgen. Der mutmaßliche Täter sei gegen 6 Uhr in der elterlichen Wohnung mit seiner Mutter und seinem Vater in Streit geraten, sagte Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli t-online. Der Zank habe den 34-Jährigen so sehr aufgewühlt, dass er die Wohnung verlassen habe – und kurz darauf mit einem Kanister voller Benzin zurückkehrte.
Mutter löscht Flammen
"In der Wohnung spritze er Benzin auf seinen Vater", erklärte der Oberstaatsanwalt. "Dann entzündete er die brennbare Flüssigkeit."
Der 64 Jahre alte Vater fing Feuer, auch Einrichtungsgegenstände gerieten kurzzeitig in Brand. Während der Tatverdächtige aus der Wohnung flüchtete, gelang es seiner Mutter, die Flammen zu löschen.
Mordkommission der Polizei Hagen ermittelt
Der Vater erlitt Brandverletzungen zweiten Grades und wurde in eine Klinik eingeliefert. Insbesondere wurde er laut Staatsanwaltschaft im Bereich der Unterschenkel verletzt.
Polizeibeamte stellten unterdessen den Sohn in unmittelbarer Nähe zum Tatort und nahmen ihn vorläufig fest. Worum es bei dem Streit ging, ist unklar. Laut Oberstaatsanwalt Pauli lebte der Sohn in der elterlichen Wohnung, war dort aber nicht gemeldet.
Eine Mordkommission der Polizei Hagen hat die Ermittlungen übernommen. Die Hagener Staatsanwaltschaft beantragte am Freitag Haftbefehl wegen versuchten Mordes.
- Telefonat mit Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli
- presseportal.de: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Hagen, des Polizeipräsidiums Hagen und der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis vom 9. Dezember 2022