Bei Bundesliga-Auftakt BVB-Mannschaftsbus der U19 verursacht Unfall – Fans sauer
Der BVB-Busfahrer der U19 hat am Samstag am Stadion ein parkendes Auto angefahren. Der Besitzer ist BVB-Fan und sauer: "So verhält man sich einfach nicht."
Für Julian Scheunen und Stefanie Wierdeier aus Detmold hätte es ein perfekter Samstag werden können. Die beiden hatten Karten für das Auftaktspiel des BVB gegen Bayer Leverkusen bekommen, hatten sich im Trikot aufgemacht nach Dortmund und konnten mit dem 1:0-Sieg einen gelungenen Start in die Saison feiern.
Das böse Erwachen kam nach dem Spiel auf dem Parkplatz: Der Mannschaftsbus der Borussia, der die U19 als Zuschauer zum Stadion kutschiert hatte, hatte beim Ausparken das Fahrzeug des jungen Paares erwischt. Die Reaktion von Busfahrer und Spielern sorgte bei den Betroffenen dann für Ärger und Enttäuschung gleichermaßen.
Denn die beiden BVB-Fans bestanden darauf, dass die Polizei hinzugezogen wurde. "Das stieß schon auf wenig Verständnis", berichtet Stefanie Wierdeier. Ebenso die Tatsache, dass das Paar, das in der Krankenpflege tätig ist, zur Aufnahme der Daten seinen Mundschutz angelegt hat. "Nehmen Sie doch mal die Masken ab, gab es statt einer Entschuldigung nur zu hören", berichtet Wierdeier.
U19-Spieler sollen Fotos gemacht haben
"Das gehört sich einfach nicht, so verhält man sich nicht", ist auch Julian Scheunen empört und angefressen. Dass der Busfahrer bei der Ausfahrt offenbar die eigenen Maße falsch eingeschätzt und beim Rückwärtssetzen den Pkw des Detmolders gestreift hat – das kann passieren. Scheunen und seine Freundin sahen es, als sie auf dem Weg zum Auto waren. "Erst hatte ich das Gefühl, der Fahrer wollte einfach weiterfahren", erzählt er.
Was beide auch ärgert: Während man noch auf die Polizei wartete, hätten die U19-Spieler der Borussia feixend danebengestanden. "Die haben ein paar Fotos geschossen und sich über den Unfall lustig gemacht – das wäre doch alles gar nicht so schlimm", erzählt Julian Scheunen. Er selbst schätzt den Schaden deutlich im vierstelligen Bereich ein; der hintere Stoßfänger und die Rückleuchte des silberfarbenen Renault sind beschädigt.
Die Presseabteilung des BVB bewertet die Situation hingegen anders. "Wir kennen den Busfahrer unserer U19 als freundlichen, respektvollen und zuvorkommenden Menschen, dem das Touchieren des Fahrzeugs übrigens sehr leid tut", teilt der BVB mit. Die Anschuldigungen bezüglich der Masken könne der Fahrer nicht nachvollziehen "und bestreitet sie". Zudem hätte der Busfahrer die beiden Betroffenen lediglich gefragt, "ob die Angelegenheit nicht zwischen den Versicherungen geregelt werden könnte".
Für den Detmolder war es jedenfalls das erste Mal, dass er im Stadion des BVB ein Spiel live verfolgt hat. Seine Verlobte ist leidenschaftliche Anhängerin der Schwarz-Gelben und hatte ihn von der Fahrt nach Dortmund überzeugt. "Die 90 Minuten Spiel waren das Gute an diesem Tag, der Rest leider nicht", fasst Scheunen zusammen. "Dass man sich nicht mal entschuldigt und noch lustig macht, ist echt daneben. Für mich hat sich das Thema BVB für den Moment erstmal erledigt."
- Reporter vor Ort
- Anfrage und Antwort der BVB-Pressestelle