Chemnitz Polizeischüler verletzt sich bei Fenstersturz
Beim Sturz aus dem Fenster der Polizeifachschule Chemnitz hat sich ein angehender Polizist schwer verletzt. Der 24-Jährige musste in der Nacht zu Dienstag in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wie das Landespolizeipräsidium am Donnerstag mitteilte. Derzeit sei von einem Unfall auszugehen, die genauen Umstände seien aber noch unklar. Bei der Erstuntersuchung wurde demnach festgestellt, dass der Polizeimeisteranwärter nach Alkohol roch. Das Ergebnis einer Blutuntersuchung steht allerdings noch aus. Am Abend zuvor hatten offenbar mehrere Polizeischüler ihren Klausurerfolg auf dem Areal der Bereitschaftspolizei gefeiert, darunter auch der später Verletzte.
Das Landespolizeipräsidium im Innenministerium ordnete am Donnerstag eine interne Untersuchung an, wie es hieß. Dabei sollten Einzelheiten aufgeklärt werden. Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa sagte, dass für ihn an erster Stelle die Aufklärung des Sachverhaltes stehe. "Wenn wir wissen, wie es dazu kommen konnte, dann werden wir konsequent die nötigen Schlüsse ziehen und handeln." Ziel müsse es sein, solche Vorfälle künftig auszuschließen.
In den vergangenen Wochen waren bei der sächsischen Polizei immer wieder Skandale publik geworden. Ende April wurde bekannt, dass die Polizei Thüringen gegen zwei sächsische Polizeischüler wegen des Verdachts der Beleidigung ermittelt. Sie sollen eine Frau in Nordhausen verbal angegangen haben. Auch die Mobilen Einsatzkommandos gerieten immer wieder in die Schlagzeilen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) reagierte auf die Skandale und umstrittenen Personalentscheidungen, indem er den CDU-Politiker Roland Wöller als Innenminister von Sachsen entließ. Sein Nachfolger Armin Schuster (CDU) ist seit Ende April im Amt.