Chemnitz Ausstellung zu DKW-Motorradbau
Liebhaber historischer Motorräder kommen von diesem Wochenende an in Chemnitz auf ihre Kosten. In der Sonderausstellung "Vom Arschwärmer zum Stachelschwein - 100 Jahre DKW-Motorradbau" werden von Samstag an im Museum für sächsische Fahrzeuge etwa 40 alte DKW-Motorräder präsentiert. "Vor 100 Jahren wurden die ersten DKW-Motorräder gebaut. Wir spannen mit unseren Exponaten einen Bogen vom ersten Fahrzeug 1922 bis 1958", sagte Museumsdirektor Dirk Schmerschneider.
Die bekannte "Blutblase" mit dem auffälligen roten Satteltank, ist demnach ebenso dabei wie die Luxus-Spezialausführung für den irakischen König und die Kriegsproduktion. Die Ausstellung ist bis 3. Oktober geöffnet.
Der dänische Ingenieur Jörgen Skafte Rasmussen (1878-1964) stellte Anfang des 20. Jahrhunderts in einer ehemaligen Tuchfabrik in Zschopau zunächst Haushaltsgeräte her. Nach dem Ersten Weltkrieg konzentrierte er sich auf Dampf-Kraft-Wagen - die legendäre Abkürzung DKW war geboren. Ab 1922 baute Rasmussen auch Motorräder, Ende der 1920er Jahre gehörte DKW zu den weltgrößten Herstellern.
Verkaufsschlager des Jahres 1921 war der aus dem Spielzeugmotor weiterentwickelte, vergrößerte und serienreife DKW-Fahrradhilfsmotor. Der Motor mit einer Leistung von einem PS wurde auf dem Gepäckträger montiert und erhielt deshalb im Volksmund den Beinamen "Arschwärmer". Auch das letzte Motorrad mit dem Namen DKW, das "Stachelschwein" ist in der Ausstellung zu sehen. "Es erhielt seinen Namen aufgrund der Zylinder, die stachelförmig hervorstechen", erläuterte Schmerschneider.
Zusätzlich präsentiert DKW-Experte Frieder Bach die allererste DKW-Rennmaschine überhaupt. Der Nachbau mit jahrzehntelang gesammelten Originalteilen konnte jetzt fertiggestellt werden, da im Zuge von Recherchen eine Skizze und Beschreibung des ehemaligen DKW-Chefkonstrukteurs Hermann Weber aufgetaucht war.