Chemnitz Chemnitz lädt zu Friedenstag: Blick geht auch gen Ukraine
Mit Ausstellungen, Glockenläuten, Musik und einer Kundgebung am Rathaus erinnert Chemnitz am Samstag an die verheerende Zerstörung der Stadt im Jahr 1945. Dabei steht der Friedenstag dieses Jahr auch unter dem Eindruck des aktuellen Krieges in der Ukraine. Vor diesem Hintergrund hat Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) die Chemnitzer aufgerufen, ab 18.00 Uhr auf dem Markt "ein Zeichen für den Frieden" zu setzen.
Am 5. März 1945 hatten alliierte Bomber große Teile der Stadt zerstört. Den Angaben nach starben damals etwa 2100 Menschen. "Diese Nacht im Zweiten Weltkrieg veränderte für immer das Gesicht unserer Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner", konstatiert Schulze in einer Videoansprache. Heute gehe es vor allem darum, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen für das Zusammenleben heute und um eine aktive Friedensarbeit. "Ein friedliches Miteinander der Gesellschaft beginnt mit ehrlicher aber auch wertschätzender Sprache, mit Respekt voreinander. Hass und Hetze - egal gegen wen - sind nie der richtige Weg. Weder in unsere Stadt noch darüber hinaus."
In Erinnerung an die Bombardierung wird am Vormittag auf dem Städtischen Friedhof ein Kranz niedergelegt. Eine Ausstellung im Rathaus will zudem zeigen, wie Kinder damals den Krieg erlebt haben. Derweil wollen Sportler symbolisch in einem knapp 20 Kilometer langen Lauf eine Friedenstaube formen. Am Abend ist eine Kundgebung am Rathaus mit Musik und Videobotschaften geplant. Ausklingen soll der Friedenstag mit Kerzen, einem Friedens- und Gebetsgeläut Chemnitzer Kirchen sowie gemeinsamen Gesang.
Neben der zentralen Kundgebung haben auch verschiedene Parteien - Linke, Grüne und SPD - Versammlungen angemeldet. Dazu gehört auch eine Fahrrad-Demo. Zudem will die rechtsextreme Kleinpartei Freie Sachsen unter dem Titel "Nein zur Impfpflicht" einen Aufzug veranstalten, der sich jedoch nicht direkt auf den Krieg bezieht.