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Erste Zeugen sagen zu Feuer im "Mangal" aus


Chemnitz
Erste Zeugen sagen zu Feuer im "Mangal" aus

Von dpa
01.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Landgericht ChemnitzVergrößern des Bildes
Ein Schild "Landgericht" und das sächsische Wappen hängen am Landgericht Chemnitz. (Quelle: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Im Prozess um den möglicherweise fingierten Brandanschlag auf das türkische Restaurant "Mangal" in Chemnitz haben erste Zeugen ausgesagt. Bewohner des Hauses berichteten am Dienstag, wie sie in den frühen Morgenstunden des 18. Oktober 2018 aus dem Schlaf gerissen wurden. "Ich bin durch einen lauten Knall wach geworden. Das Haus hat gewackelt", sagte ein 34 Jahre alter Mieter. Eine andere Frau erzählte, sie habe so fest geschlafen, dass sie von der Feuerwehr "rausgeklingelt" werden musste. Das Feuer sei ein "traumatisches Erlebnis" gewesen, das sie sehr mitgenommen habe.

Wegen versuchten Mordes in 15 Fällen sowie besonders schwerer Brandstiftung und Betrugs angeklagt ist der Betreiber des Lokals. Er stammt aus der Türkei. Laut Staatsanwaltschaft soll er den Anschlag initiiert haben, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. Dazu hatte er den Verdacht auf rechtsextreme Kreise gelenkt. Tatsächlich stand Chemnitz 2018 wegen Ausschreitungen von Rechtsextremen international im Fokus. Dabei waren auch ein jüdisches sowie zwei persische Restaurants Ziel von Angriffen geworden.

Zum möglichen Tatablauf konnten die vor Gericht befragten Bewohner jedoch keine Beobachtungen schildern - sie hatten geschlafen. Sie berichteten allerdings von Rauchschwaden, die aus dem Restaurant im Erdgeschoss kamen. "Ich habe nur Rauch gesehen, keine Flammen", sagte eine 31-Jährige. "Noch zehn Minuten, eine Viertelstunde mehr und ich wäre wahrscheinlich nicht mehr wach geworden." Ihre Wohnung direkt über dem Restaurant sei so schwer beschädigt worden, dass sie fast komplett saniert werden musste, erzählte sie vor Gericht. Dazu habe sie mehrere Monate in einer Ferienwohnung leben müssen.

Der Angeklagte hat sich bisher nicht selbst zu den Vorwürfen geäußert. Zum Prozessauftakt im Februar hatte sein Anwalt Andrej Klein erklärt: "Mein Mandant bestreitet die Vorwürfe." Es sind vorerst weitere Verhandlungstage bis Anfang September geplant - der nächste am kommenden Dienstag (8. März).

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