Chemnitz Filmfestival "Schlingel": Mehr internationale Gäste
Das Kinderfilmfestival "Schlingel" setzt auch dieses Jahr auf Filmerlebnisse im Kinosaal und will dabei wieder mehr internationale Gäste nach Chemnitz locken. Das Kino habe eine ganz andere Macht und Wirkung als Filme online zu zeigen, betonte Festivalleiter Michael Harbauer am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms. So würden nicht nur Menschen zusammengebracht und zum Austausch angeregt, sondern könnten Filmemacher auch erleben, wie ihre Filme beim Publikum ankommen.
Das Festival soll am 9. Oktober im Chemnitzer Opernhaus eröffnet werden. Den Angaben nach bietet das Programm dieses Jahr rund 200 Filme aus fast 50 Ländern. Etliche davon sind internationale oder deutsche Premieren. Sie werden an verschiedenen Orten in Chemnitz und Zwickau gezeigt. Erstmals zu sehen ist etwa der finnisch-litauische Film "Vinski und das Unsichtbarkeitspulver" sowie "Karlchen - Das große Geburtstagsabenteuer" des Regisseurs Michael Ekbladh.
Die Corona-Pandemie hat offensichtlich den Filmproduktionen für Kinder im internationalen Vergleich keinen Abbruch getan. So hat die Programmkommission mehr als 1800 Produktionen aus fast 90 Ländern gesichtet. Auffällig sei eine sehr große Zahl an Filmen aus Russland, dem diesjährigen Länderfokus, erläuterte Harbauer. Inhaltlich drehten sich etliche Filme darum, dass Kinder um ihr Elternhaus, ihre Familie kämpfen, während Eltern in ihrer eigentlichen Elternrolle versagen und sich der Folgen für ihre Kinder nicht bewusst seien. "Das war in diesem Jahr sehr viel stärker als in den vorangegangenen Jahren."
Das Festival geht in seine 26. Auflage und wird bis 16. Oktober dauern. Im Vorjahr hatte es trotz starker Corona-Beschränkungen rund 13.000 Besucher (2019: 25.000) gezählt. Zahlreiche internationale Gäste hatten anders als sonst nicht nach Sachsen kommen können. Neben Filmvorführungen bietet das Festival auch Angebote für Fachbesucher wie die Projektwerkstatt "Coming soon", bei der über laufende Kinderfilmproduktionen informiert wird.
Mit Blick auf die Corona-Regeln stünden die Veranstaltungen generell Besuchern offen, die geimpft, genesen oder getestet seien, erklärte Harbauer. Für Vormittagsveranstaltungen werde auch die 2G-Regel geprüft, bei der Beschränkungen wie Maskenpflicht und Abstandsgebot wegfallen. Dann hätten aber nur Geimpfte und Genesene Zutritt sowie Kinder unter 16 Jahren unabhängig von ihrem Impfstatus.