Chemnitz Baerbock: Klima-Hungerstreik ist falscher Weg des Dialogs
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat den Hungerstreik von Klima-Aktivisten als "falschen Weg des Dialoges" kritisiert. In einer Demokratie könne man immer miteinander sprechen, aber nicht im Zusammenhang mit einem Hungerstreik, sagte sie am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in Chemnitz. Denn die Aktivisten gefährdeten dabei sich selbst.
Die Grünen-Politikerin appellierte an sie, wieder zu essen. Eine Zuschauerin hatte gefragt, warum sie nicht auf die Gesprächsbitte der Hungerstreikenden eingehe. Sie habe mit ihnen telefoniert und Fragen zur Klimapolitik besprochen, versicherte Baerbock. Auch andere Besucher forderten auf Plakaten: "Sprecht mit den Hungernden!" Die Klimaaktivisten in Berlin hatten nach eigenen Angaben am
30. August einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Ihr Ziel ist eine öffentliche Diskussion mit den drei Kanzlerkandidaten.
Auf dem Chemnitzer Theaterplatz sprach Baerbock am Mittag vor mehreren Hundert Zuschauern. Neben Applaus wurden dabei Pfiffe und Zwischenrufe wie "Geh nach Hause!" laut. Die 40-Jährige will sich nach eigenen Worten für eine Bürgerversicherung, eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro und gleichwertige Lebensverhältnisse im Land stark machen. Dazu gehöre überall schnelles Internet sowie bessere Bahnverbindungen.
Dabei kritisierte Baerbock die fehlende Anbindung von Chemnitz an den Bahnfernverkehr. Dies sei Folge einer "falschen Verkehrspolitik". Künftig müsse mehr Geld in den Ausbau des Schienennetzes und die Elektrifizierung von Bahnstrecken fließen.