Chemnitz Chemnitzer FC: Identifizierung rechtsradikaler Fans
Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC verspricht nach den rechtsradikalen Vorfällen am vergangenen Wochenende in Most Aufklärung und prüft entsprechende Konsequenzen. Eine Gruppe mutmaßlich rechtsradikaler CFC-Fans war nach dem Testspiel am Samstag durch die Straßen der tschechischen Stadt gezogen und hatte verfassungsfeindliche Parolen gerufen. "Wir helfen als Verein aktiv dabei, dass die Menschen, die in Most "Sieg heil" gegrölt haben, schnell identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden", sagte der Anti-Rassismus-Beauftragte des CFC, Martin Ziegenhagen, im Interview der "Freien Presse" (Dienstag).
Außerdem wolle der Verein weiter an seinem Leitbild arbeiten. "Wir werden die Trainerausbildung intensivieren, um unserer Verantwortung als Sozialisations-Instanz in allen Nachwuchsmannschaften gerecht zu werden. Wir werden die Zusammenarbeit mit Partnerschulen fortsetzen und ausbauen. Wir werden konsequent ein Bild nach außen zeichnen, das sagt: Wir wollen nichts mit Nazis zu tun haben", erklärte Ziegenhagen, der aber auch einschränkte: "Wirklich konkret handeln können wir gegen derartige Leute ja nur dort, wo wir Hausrecht haben."
Ziegenhagen kündigte deshalb an, den Sicherheitsdienst, der bei den Heimspielen des CFC im Einsatz ist, noch intensiver zu sensibilisieren: "Sie sollen genau darauf reagieren, wenn eigene Fans Hinweise auf Tendenzen oder Vorfälle geben - konsequent und entschlossen. Da haben wir sicher noch Luft nach oben."
Darüber hinaus prüft der Club die Option, in Zukunft nur noch personalisierte Tickets an seine Fans zu verkaufen. "Aber das klingt einfacher, als es in der Umsetzung ist. Das wäre dennoch nur ein Teil der Lösung. Man muss tiefer einsteigen und das Problem bei der Wurzel packen", sagte Ziegenhagen.