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Chemnitz: So sorgt das SFZ Förderzentrum für mehr Inklusion


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So sorgt das SFZ Förderzentrum für mehr Inklusion


30.04.2025 - 12:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Elisabeth Streuber mit einem Kulturgenießenden: Die 34-Jährige arbeitet hauptberuflich in einer Kinderarztpraxis.Vergrößern des Bildes
Elisabeth Streuber mit einem Kulturgenießenden: Die 34-Jährige arbeitet hauptberuflich in einer Kinderarztpraxis. (Quelle: Elisabeth Streuber)
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Was für viele selbstverständlich ist, schließt Menschen mit Behinderung meist aus. Mit dem SFZ Förderzentrum wird die Teilhabe an Veranstaltungen dennoch ermöglicht. Ein Gespräch.

Konzerte, Museumsbesuche, Sportveranstaltungen oder eine Fahrt mit der Dampflok – für viele Menschen gehören solche Erlebnisse zum Alltag. Für andere sind sie fast unerreichbar. Hier setzt das Projekt Teilhabe-Kultur vom SFZ Förderzentrum gGmbH an – mit Herz, Engagement und Menschen wie Elisabeth Streuber.

Die 34-jährige Chemnitzerin lebt seit ihrer Geburt in der Stadt, arbeitet hauptberuflich als medizinische Fachangestellte in einer Kinderarztpraxis und findet trotzdem Zeit für ein Ehrenamt, das ihr besonders am Herzen liegt. "Ich helfe generell gerne", sagt sie. "Im normalen Alltag hat man wenige Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderung – ich habe es als Herausforderung und als Chance gesehen, andere Menschen kennenzulernen." Als ehrenamtliche Kulturbegleiterin unterstützt sie das Projekt Teilhabe-Kultur, das Menschen mit Behinderung den Zugang zu kulturellen Veranstaltungen ermöglicht.

"Man bekommt selbst einen anderen Blick auf Kleinigkeiten"

Die sogenannten Kulturgenießenden melden sich mit einem Veranstaltungswunsch – und werden von Kulturbegleitenden wie Elisabeth Streuber auf diesem Weg unterstützt. "Viele Kulturgenießende wohnen in Wohngemeinschaften – und die Hemmschwelle, allein zu einer Veranstaltung zu gehen, ist riesig", erklärt sie. "Wir holen sie ab, begleiten sie, gehen gemeinsam essen oder zur Veranstaltung. Schon die Busfahrt dorthin kann für manche ein echtes Highlight darstellen."

Die Veranstaltungen, zu denen das Projekt begleitet, sind so vielfältig wie die Menschen selbst: Vom Museumsbesuch über Rockkonzerte bis hin zu einem ganz persönlichen Traum: "Einer unserer Kulturgenießenden möchte unbedingt mal mit einer Dampflok fahren – solche Wünsche berühren mich sehr", erzählt Streuber. Was sie dabei besonders beeindruckt: "Man bekommt selbst einen anderen Blick auf Kleinigkeiten. Die Menschen, die ich begleite, freuen sich über jede kleine Geste. Das macht etwas mit einem. Ich finde das super bereichernd."

Dabei ist der Bedarf groß – und wächst weiter. "Es melden sich immer mehr Kulturgenießende und auch Begleitende. Das zeigt, wie wichtig dieses Projekt ist", so Streuber. Ihr Wunsch für die Zukunft? "Dass wir es noch mehr schaffen, Menschen mit Einschränkungen sichtbar zu machen. Es gibt tolle Einrichtungen, aber oft sind die Kapazitäten dort begrenzt. Ein Mitarbeiter in einer Einrichtung, der acht Stunden gearbeitet hat, wird nicht sagen: ‚Ey komm, wir gehen noch zusammen zur Party.‘ Dafür braucht es uns Ehrenamtliche – und davon hoffentlich noch viele mehr."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Elisabeth Streuber
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