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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tierrettung Chemnitz Ob Hund, Katze oder Reh: Sandra Kögel hilft Tieren in Not

Rund 900 Mal im Jahr rücken die Helfer der Tierrettung Chemnitz aus. Auch Sandra Kögel leistet ehrenamtlich Erste Hilfe für verletzte Tiere.
Ein im Gartentor eingeklemmtes Reh, ein angefahrener Hund oder eine verirrte Katze auf einem Baum – wenn Tiere in Not geraten, zählt jede Sekunde. In Chemnitz gibt es eine Organisation, die genau in solchen Momenten zur Stelle ist: die Tierrettung Chemnitz e.V.
Gegründet von Sandra Kögel und sechs weiteren engagierten Tierfreunden im März 2020, hat sich der Verein zu einer unverzichtbaren Instanz im regionalen Tierschutz entwickelt. Sandra Kögel ist nicht nur ausgebildete Hundetrainerin mit Schwerpunkt Angst und Aggression und Betreiberin eines Hundekindergartens, sondern ehrenamtlich auch Herz und Seele der Tierrettung Chemnitz. Was einst als kleine Initiative begann, ist heute ein Verein mit 125 Mitgliedern, darunter etwa 35 aktive Helferinnen und Helfer.
Tierrettung Chemnitz ist auf Spenden angewiesen
Die Hauptaufgabe der Organisation ist die technische und medizinische Notfallversorgung für Haus- und Wildtiere. Mit einem eigens ausgestatteten Rettungswagen, der über EKG und Sauerstoffgeräte verfügt, leisten sie Erste Hilfe in lebensbedrohlichen Situationen. "Unsere Arbeit schließt die Lücke zwischen Unfallort und Tierarzt", erklärt Kögel. "Dadurch verbessern sich die Überlebenschancen der Tiere enorm."
Doch ehrenamtliche Arbeit erfordert immense Hingabe. Für Sandra Kögel bedeutet das mindestens 40 zusätzliche Stunden Arbeit pro Woche – unbezahlt. Neben ihrer Vorstandsarbeit fährt sie selbst zu Einsätzen und betreut die Leitstelle, die täglich von 7 bis 22 Uhr erreichbar ist. "Ein Privatleben habe ich kaum", gibt sie offen zu, lacht aber dabei. Doch die Leidenschaft für die Tiere treibt sie an. Finanziell ist die Tierrettung Chemnitz auf Spenden angewiesen, da sie keine staatliche Unterstützung erhält. "Zum Glück ist die Spendenbereitschaft der Chemnitzer hoch. Dadurch können wir unsere Fahrzeuge instandhalten und die Tierarztkosten für Wildtiere decken."
Die Zahlen sprechen für sich: Rund 900 Mal im Jahr rücken die Helfer der Tierrettung Chemnitz aus. Ein typischer Einsatz läuft so ab: "Wenn ein Haustier überfahren wird, dann steigen wir in den Rettungswagen und fahren direkt zur Unfallstelle. Vor Ort stabilisieren wir das Tier und bringen es anschließend zum Tierarzt." Diese Einsätze sind oft fordernd, emotional belastend, aber auch ungemein wertvoll. Denn hinter jedem Einsatz steht bestenfalls ein gerettetes Leben und ein Stück Hoffnung.
- Reporter vor Ort