Bis zu 6.000 Euro Bremen lockt Hausbesitzer mit Fördergeld – Verfahren kompliziert
Bremen soll zur Schwammstadt werden, Hausbesitzer sollen mithelfen und dafür belohnt werden. Doch das Förderprogramm hat seine Tücken.
Hausbesitzer in Bremen und Bremerhaven können ab sofort Unterstützung im Rahmen des Förderprogramms Schwammstadt beantragen und so bis zu 6.000 Euro für Maßnahmen erhalten, die dem Klimaschutz dienen sollen. So ist es unter anderem möglich, einen Zuschuss für die Begrünung von Hausfassaden zu bekommen. Doch der Teufel steckt im Detail, wie ein Blick auf die jeweiligen Voraussetzungen zeigt.
Unterteilt ist das Förderprogramm in fünf verschiedene Bereiche: Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung von Flächen sowie Nutzung von Regen- sowie Grauwasser. Schafft sich beispielsweise ein Hausbesitzer eine Regentonne an und benutzt das darin gesammelte Wasser für die Toilettenspülung oder die Bewässerung des Gartens, sind zwischen 1.500 und 5.000 Euro Förderung möglich.
Am meisten Geld gibt es für die Begrünung von Dächern
Klingt zunächst vielversprechend, doch die damit verbundenen Voraussetzungen könnten das Vorhaben zu einer komplizierten Sache machen. So muss der benutzte Regenspeicher mindestens zwei Kubikmeter Volumen aufweisen, Teile aus PVC werden nicht gefördert und das mit der Regentonne verbundene Dach muss eine Mindestfläche von 50 Quadratmetern besitzen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, müssen dem Antrag noch ein Kostenvoranschlag, ein Grundstücksplan und eine Grundrisszeichnung mit Lageskizze der Anlage beigelegt werden.
Auch wer sein Dach mit Pflanzen versieht, kann Geld erhalten. Bis zu 6.000 Euro sind möglich, doch auch hier gilt: Sämtliche Voraussetzungen müssen erfüllt sein. In erster Linie muss das Dach für eine Begrünung überhaupt geeignet sein. Ob das Dach zu klein, zu steil oder beispielsweise nicht in der Lage ist, ein zusätzliches hohes Gewicht zu tragen, können Hausbesitzer auf einer Infokarte der Stadt einsehen. Das Gründachkataster bietet die Möglichkeit, in drei Schritten zu prüfen, ob das entsprechende Dach auch für eine Begrünung geeignet ist. Erst dann kann ein Antrag gestellt und je nach Größe des Dachs zwischen 45 und 50 Euro je Quadratmeter beantragt werden.
Förderprogramm muss mit relativ kleinem Topf auskommen
Die Gesamtsumme, die die Stadt für das Förderprogramm Schwammstadt zur Verfügung stellt, beläuft sich auf 500.000 Euro. Damit könnten lediglich etwas mehr als 80 Häuserdächer begrünt oder 100 Maßnahmen zur Bewässerung mit Regenwasser gefördert werden.
Die Idee der Schwammstadt soll "in Zeiten des Überschusses das Regenwasser wie ein Schwamm speichern, um es in Hitzeperioden wieder abzugeben", heißt es dazu auf der Webseite der Umweltberatung Bremen. Durch Verdunstung über den Boden und die Vegetation könne damit Kühle entstehen. Anfallendes Niederschlagswasser werde darüber hinaus durch die Reduzierung versiegelter Flächen und eine Erhöhung des Grünanteils aufgenommen und gespeichert. Niederschlagsabflüsse würden so verringert und verzögert.
- bremer-umwelt-beratung.de: Förderprogramm Schwammstadt