Er befindet sich in Bremen-Rekum Dieser Koloss ist Deutschlands größter freistehender Bunker
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz arbeitet wohl an einem nationalen Bunker-Plan für den Ernstfall. Was viele nicht wissen: Deutschlands größter freistehender Bunker befindet sich in Bremen.
Russlands Krieg gegen die Ukraine tobt weiter, Russlands Präsident Wladimir Putin droht dabei auch immer wieder dem Westen. Vor diesem Hintergrund arbeitet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz offenbar an einem nationalen Bunker-Schutzplan. Lesen Sie hier mehr dazu. Deutschlands größter freistehender Bunker befindet sich in Bremen. Doch für den Schutz von Menschen eignet er sich wohl kaum.
Im ländlichen Norden von Bremen – in Rekum – steht ein Betonkoloss, wie es ihn in Deutschland sonst nirgendwo gibt. Der U-Boot-Bunker Valentin hat eine Fläche von mehr 35.000 Quadratmetern. Er galt als eines der größten Rüstungsprojekte des nationalsozialistischen Deutschlands. Als die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs auf dem Vormarsch waren und die deutsche Kriegsmarine bereits schwere Verluste erlitten hatte, sollte die Produktion neuer U-Boote das Blatt noch wenden.
Mehr als 1.600 Zwangsarbeiter starben
Für den Bau des Betonmonsters setzte die deutsche Kriegsmarine zwischen 1943 und 1945 Tausende Zwangsarbeiter aus ganz Europa und Nordafrika ein, darunter zivile Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1.600 von ihnen starben während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten oder wurden willkürlich getötet. "Wir wurden wie Vieh behandelt", sagte Harry Callan, ein irischer Matrose, der in deutscher Gefangenschaft als Zwangsarbeiter auf der Bunker-Baustelle arbeiten musste.
U-Boote verließen den Bunker jedoch nie. Noch bevor das Bunkerdach fertiggestellt werden konnte, flog die britische Luftwaffe am 27. März 1945 einen Angriff. Zwei tonnenschwere Bomben trafen das Dach und rissen riesige Löcher hinein. Ein Plan zur Reparatur wurde nie umgesetzt, die Marinebauleitung ordnete die Einstellung der Bauarbeiten an. Was genau in den Tagen danach geschah, sei bis heute unklar, heißt es von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen.
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Seit 2015 ist die Bunker-Ruine offizieller Dokumentations- und Erinnerungsort. Interessierte können kostenlos Teile des Bunkers besichtigen und durch zahlreiche Informationsangebote mehr über die Geschichte und die Opfer erfahren. Auch Führungen werden angeboten.
Ob der Bunker Valentin im Rahmen des Schutzplans eine Rolle spielt, ist eher fraglich, da er für den gesicherten Bau von U-Booten und nicht zum Schutz von Menschen errichtet worden war. Der Ruinenteil darf zudem wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden. Eine Anfrage, ob zumindest Teile des Bunkers im Ernstfall als Schutzraum infrage kämen, ließ die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bislang unbeantwortet.
- denkort-bunker-valentin.de: Geschichte
- zdf.de: Hitlers U-Boot-Fabrik - Bunker Valentin
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