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Bremen: Apotheken-Sterben durch Fachkräftemangel – Folgen dramatisch


"Dramatische Schließungswelle"
Bremen verliert immer mehr Apotheken – Wege werden länger

Von t-online, MAS

19.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Raths-Apotheke am Markt in Bremen: Immer mehr Geschäfte schließen in der Stadt.Vergrößern des Bildes
Die Raths-Apotheke am Markt in Bremen: Immer mehr Geschäfte schließen in der Stadt. (Quelle: Olaf Schulz)

Schnell zur Apotheke – das könnte in Bremen bald der Vergangenheit angehören. Denn die Stadt ist von einer drastischen Schließungswelle betroffen.

105 Apotheken sind im Bremer Stadtgebiet zu finden. Das klingt erst einmal recht viel, doch das sind 16 weniger als noch vor vier Jahren. Das berichtet der "Weser Kurier" mit Berufung auf eine Senatsantwort nach Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion. Und das Apothekensterben geht weiter. Christiane Lutter, Vorsitzende des Bremer Apothekerverbandes, sieht eine "Schließungswelle, die dramatisch ist."

Laut Senat gibt es mehrere Faktoren, die für die Schließungen in der Branche verantwortlich sind. Zum einen sei es der Fachkräftemangel in der Branche, zum anderen das fortgeschrittene Alter vieler Apotheker, die keinen Nachfolger für ihr Geschäft haben. In Bremen seien 30 Prozent der Apotheken-Inhaber älter als 60 Jahre, so der "Weser Kurier". Auch der Fixbetrag, den die Apotheker für jeden Verkaufsvorgang erhalten, stellt ein Problem dar. Er wurde seit 2013 nicht mehr angehoben, während die Kosten für Ladenmieten und weiteres steigen.

Keine einzige Apotheke in Rablinghausen und Kattenturm-Mitte

Für viele Apotheker rechnet sich der Betrieb aufgrund dieser Faktoren nicht mehr. Weitere Schließungen im Bremer Stadtgebiet sind realistisch. Für Kunden bedeutet das, immer weitere Wege zur nächsten Filiale auf sich nehmen zu müssen. In Rablinghausen und Kattenturm-Mitte gibt es mittlerweile keine einzige Apotheke mehr.

Eine dramatische Entwicklung, denn in Bremen ist die Zahl der zu versorgenden Menschen je Apotheke am höchsten. Auf eine Filiale kommen 5.321 Menschen (Stand: 2023). Die Versorgung wird aber nicht nur in Bremen, sondern auch bundesweit schlechter. Vor zehn Jahren waren es laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich noch 3.909 Einwohner, die rechnerisch von einer Apotheke versorgt wurden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der NAchrichtenagentur doa
  • destatis.de: Eine Apotheke in Deutschland versorgt im Schnitt 4.819 Menschen
  • weser-kurier.de: Warum in Bremen immer mehr Apotheken aufgeben
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