Täter schlug erneut zu Vor 50 Jahren: Mord an 13-Jähriger erschüttert die Region
Vor 50 Jahren erschüttert ein grausamer Mord das Bremer Umland: Eine 13-Jährige wird auf dem Weg zum Schützenfest getötet und vergraben. Der Mörder schlägt später erneut zu.
Die 13-jährige Elke Bormann aus der Gemeinde Blender (Kreis Verden) wurde am 13. Juli 1974 grausam ermordet und vergraben. Die Polizei tappte lange im Dunkeln – schließlich ging den Beamten der Mörder ins Netz, als er drei Jahre später eine schwangere 19-Jährige angegriffen und schwer verletzt hatte.
Elke Bormann wollte am 13. Juli mit dem Fahrrad von Varste ins wenige Kilometer entfernte Intschede fahren, um dort mit ihrer Freundin zum Schützenfest zu gehen. Doch die Jugendliche kam nie dort an. Am nächsten Tag erstattete ihre Mutter eine Vermisstenanzeige bei der Polizei.
Anwohner helfen bei der Suche nach Elke
In der Region verbreitete sich die Nachricht um die vermisste Elke wie ein Lauffeuer, Anwohner waren besorgt und starteten zusammen mit der Feuerwehr eine Suchaktion. Rund 24 Stunden nach dem Verschwinden der 13-Jährigen schlug schließlich der Hund von Peter Neumann in Amedorf an. Neumann entdeckte aufgewühlte Erde, ähnlich wie ein Grab. Die alarmierte Polizei fand unter einer dünnen Erdschicht schließlich die Leiche von Elke Vormann.
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Mithilfe von Zeugenaussagen konnte der Weg der 13-Jährigen am Tag ihrer Ermordung von Verden nach Intschede rekonstruiert werden. Ein Lieferwagenfahrer hatte sie auf der Straße nach Amedorf gesehen – im Beisein eines blonden Jungen auf einem Fahrrad. War er ihr Mörder?
19-Jährige kann entscheidende Hinweise geben
Der Fall wurde am 28. Februar 1975 in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" ausgestrahlt. Doch erst drei Jahre später konnte die Polizei den Mörder von Elke Bormann festnehmen. Ein 17-Jähriger aus Martfeld verriet sich, als er im Mai 1977 aus sexueller Motivation eine schwangere 19-Jährige angriff, die er als Anhaltern mitgenommen hatte. Die Frau wurde bei der Messerattacke schwer verletzt und verlor das Bewusstsein. Der Täter hielt sie für tot und verscharrte sie ebenfalls.
Doch die junge Frau überlebte und konnte später die entscheidenden Hinweise geben, sodass der Mann auch als Mörder von Elke Bormann überführt werden konnte.
Mann befindet sich nach Haftstrafe auf freiem Fuß
1978 wurde der Täter vom Landgericht Verden zu zehn Jahren Jugendstrafe und Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt. An Elke Bormann erinnert noch heute ein Gedenkstein bei Amedorf.
In einem alten Artikel der "Hörzu" heißt es, dass tatsächlich der blonde Junge, der bei Elke gesehen wurde, auch ihr Mörder ist. Das Landgericht Verden hat auf t-online-Anfrage bislang nicht dazu reagiert. Der Täter befand sich nach Verbüßung seiner Haftstrafe wieder auf freiem Fuß und galt als resozialisiert, berichtet die "Kreiszeitung".
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- kreiszeitung.de: Gedenkstein erinnert immer noch an Mord vor 40 Jahren
- Anfrage an das Landgericht Verden
- Eigene Recherche